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Team Border Collie

Die letzten Tage waren so voller schöner Ereignisse, dass ich kaum alles sortiert bekomme. Nicht nur, dass das Wetter einen mit Sonne überrascht, auch das Team Border Collie war wieder unterwegs. Kennt ihr nicht? Na dann mal lesen…

Corona hat wirklich viel geschafft, was in meinem Leben so bisher nicht gewesen war. Allein sein, besser mit sich allein sein, war ein großes Thema. Menschen zogen sich zurück, blieben auf Abstand und Sozialkontakte war ein neues Wort in meinem Wortschatz. Eines, was ich gelesen und weit nach hinten geheftet habe. Denn es sind meine Freunde. Zugegeben, einige sind gegangen, neue gekommen und ganz viele haben es zusammen mit uns gemeistert.

Was die Hunde angeht, war das eine ganz andere Nummer. Nach drei Hunden hatte man so seinen Fahrplan, über das wie und wo, vor allem das wann. Alles war möglich und das zu jeder Jahreszeit. Gayle, Ice und Nick waren viel mit uns auf Reisen. Allein von Bayern nach NRW war Training genug. Baumärkte waren ein wöchentliches Programm, um unsere Chamäleons mit Futtertieren zu versorgen. Essen gehen, egal wo und egal wie voll, alles kein Problem.

Selbst in der Hundeschule konnte unser drei ohne weiteres die Schulbank drücken. Dann kam Indy. Die Hundeschulen besuchten wir und fanden in der Welpenstunde die tierischen Sozialkontakte bereichernd. Bald aber auch unnötig, und so wurde unsere Spaziergehrunden mit Freunden samt Hunden genutzt. Wer vier Hunde daheim hat, hat schon irgendwie seine ganz eigene Ausbildungsstätte. Und doch suchte ich nach Dingen, die Indy noch lernen konnte.

Der Tag, an dem Corona über das Land gestülpt wurde, entzog von jetzt auf gleich alle Möglichkeiten weitere lustige Dinge in den Alltag einzubauen. Kinder waren nicht mehr im Kindergarten, Schulen geschlossen. Mein Ort für eine Geräuschkulisse, die man nicht nachahmen kann. Eigentlich waren wir nur mit den Hunden im direkten Umfeld unterwegs. Gayle und Ice verließen uns und zurück blieb ein Junghund, der eigentlich die Welt erobern sollte.

Trauer und Rückzug, der eher von mir ausging. Aber auch Indy trug sein Päckchen und Nick war weniger hilfreich. Auch für ihn war die Welt eine andere. „Möchtest du mit meinen Mädels und mir eine Runde gehen?“, so ähnlich waren die Worte meiner Freundin. Ich stimmte ein und nach über drei Jahren liefen wir im Team Border Collie wieder gemeinsam. Früher mit sechs Hunden, inzwischen auch wieder mit sechs, aber zwei waren eben nur noch von uns.

Die Zeiten ändern sich und auch das Rudel meiner Freundin. Für einen traurigen Moment blieb die Welt auch bei ihr stehen und nichts war mehr, wie es einmal war. Trauer und Fassungslosigkeit, die ich nur zu gut kannte. Dieses Mal war es an mir, ihr ein wenig das Bunte zurückzugeben, was man völlig aus den Augen verliert. Meine zwei freuten sich genauso über das Rudel meiner Freundin, wie umgekehrt. Indy zeigte einmal mehr, dass er doch sehr viel gelernt hatte.

Den Umgang mit Seniorenhunden scheint ihn unglaublich geprägt zu haben. Er stand vor der 14 jährigen Hündin, die eigentlich lieber mehr wie Abstand haben wollte und gab ihr den Raum, den sie brauchte. Er bedrängte sie nicht, folgte ihr mit Anstand und es dauerte nicht lange und sie zeigte ihm ihren Wald. Sie liefen zusammen, wie er es einst mit Gayle tat. Auch die anderen Hündinnen wurde mit Respekt behandelt. Indy hat so viel von seinem Papa, was mich sehr stolz macht. Wenn die Situation für Indy zu viel wird, weiß er was zu tun ist.

Oft beobachte ich, wie er dann zu Nick geht. Sich bei ihm einsortiert und einfach in seiner Nähe bleibt. Sind wir allein unterwegs, sucht er zielstrebig meine Nähe und wir meistern zusammen die Aufgabe. Indy entwickelt sich unglaublich toll und es macht mehr und mehr Spaß neue Aufgaben mit ihm anzugehen. Gestern hatten wir das Border Collie Team meiner Freundin bei uns zu Besuch und sie blieben eine Weile, wie gewohnt, wurde durch den Garten getobt. Danach schliefen alle, wo sie sich ihren Platz gesucht hatten. Als wäre das schon immer so gewesen.

Es tut so gut, zu sehen, dass das Leben weitergeht. Auch wenn die beiden anderen immer noch sehr fehlen. Ich hätte an manchen Tagen einfach die Zeit zurück, die sich so unbeschwert angefühlt hat. Doch es liegt an mir, wieder so eine Atmosphäre zu erschaffen. Und das ist es, wenn wir zusammen mit Nadja und ihren Mädels laufen. Eine Zeit für das Glas meiner Schneekugel. Einfrieren und immer wieder betrachten.

Dafür gibt es ja auch Kameras, damit man solche Momente konservieren kann. Zumindest so was in der Art. Lange nicht mehr gemacht und eigentlich gar nicht mehr meins. Aber warum nicht einfach mal verlangen und sehen, was passiert.

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