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„Das ist so gemein“ denke ich mir allzu oft, in den letzten Tagen und oftmals trifft es einfach zu.

Nachweislich läuft bei mir gerade einiges, nennen wir es mal, rund. Gut, wäre zu viel, schlecht zu wenig. Und dann kommt da das Leben und holt aus, schallert mir eine und ich sitze auf dem Hosenboden, der eh schon weh tut. Eigentlich wollte ich nur Holz dem Ofen zum Futter geben und mich galant wie immer vom Boden nach oben schrauben.

Nur machte mein Knie so seine Sachen und Geräusche, die ich so noch nicht kannte. Also einmal Schmerzen to go, wer braucht das schon. Die Nacht war durchwachsen und recht wach. Dafür habe ich mich dann beim Orthopäden für ein paar Stündchen einquartiert. Termin zu bekommen, ist für mich ein Sechser im Lotto. Also frech einfach zur Öffnungszeit, mit einem Buch im Gepäck, vor der Tür gestanden. Stylisch ins Wartezimmer gehumpelt und wieder zurück zum Empfang, denn das Formular trage ich super gern unter Schmerzen zurück, um zu hören, dass ich es mit ins Behandlungszimmer nehmen kann.

Die kleine Rache der Empfangsdame, die mir unfreundlich erklärte, dass ich besser einen Termin vereinbart hätte. Ich saß und las, versuchte den Schmerz zu ignorieren und als der Wohlklang meines Namens ertönte, humpelte ich dem Arzt mal direkt in die Arme. Dennoch wurde ich gebeten, noch einmal Platz einzunehmen und das Knie schon mal freizulegen. Ja sicher doch… ein Hosenbein noch an, eins nackig saß ich auf dem Präsentierteller des Zimmers. Frieren inklusive, was bei mir aber völlig normal ist.

Als der Arzt meinem Bericht lauschte und mich bat, die Hose mal komplett wegzulassen, war mir nur noch schlecht. Ich wusste, was folgte und hoffte nur, dass ich den zierlich wirkenden Arzt nicht quer durch das Zimmer befördere. Tapfer biss ich die Zähne zusammen und ertrug die Untersuchung. Ich wollte ja selber wissen, was nun los war. Bänder durch oder nicht, Meniskus noch ganz, oder ganz kaputt? Und was soll ich sagen, Glück im Unglück! Bänder ganz, vielleicht nur ganz gedehnt, wahlweise gezerrt und ganz vielleicht hat der Innenmeniskus was abbekommen.

Das wird das MRT zeigen, auf das ich 4 Wochen warten darf. Und mit nochmal Glück brauche ich es dann nicht mehr. Bis dahin einfach Schmerzen mit ein paar Tabletten ausschalten, kühlen und ruhig bleiben. Wenig laufen, wenn dann Rad fahren. Genau die gemeinen Worte, die ich nicht brauche. Als ich mich wieder zu meiner Hose bewegen durfte und ausgesehen haben muss, wie das Leiden in Person. Bekam ich zur Krönung noch ein paar Gehhilfen. Erstmal auf Rezept, aber da es in der Familie natürlich schon diese Schmuckstücke gibt, nahm ich erstmal die.

Hunderunden? Na klar in ein paar Tagen, oder ganz, ganz langsam. So gebe ich mein Bestes, nicht in der Natur herumzulaufen. Fällt mir, zugegeben, echt schwer. Indy und Nick bekommen dennoch ihre Runden, aber eben nur noch ohne Leine und weit draußen, wo keiner unterwegs ist. Und selbst da sehe ich aus, wie eine Schildkröte ohne Versteck. Sind ja nur noch 4 Wochen, das sollte gehen.

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