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Endlich Herbst

Es ist so weit, endlich Herbst, mit fröstelnden Fingern ziehe ich ein Leckerchen aus der Tasche und verteile es an Nick, Indy und Halvar, der sich soeben total niedlich vor mich setzt, kurz mit der Rute wackelt und auf den kleinen Happen wartet.

Mein Knie bringt mich zurzeit an den Rand des Wahnsinns. Mal scheint alles wieder in bester Ordnung und keine zwei Minuten später zieht ein stechender Schmerz durch das wunderschöne Gelenk. Wie eingeschränkt man mit so einer Bänderdehnung ist, wird mir immer dann klar, wenn der Feldweg etwas holprig ist.

Nick schnellt an mir vorbei und fliegt in das nächste Mausloch, um der Familie einen guten Morgen zu wünschen und vielleicht doch noch mehr vom Familienfest am Wochenende zu erfahren. Indy drömelt, untypisch für ihn, hinter uns her. Halvar gibt sein Bestes Gabi zu einer schnelleren Bewegung zu bekommen, um das zu sehen, was Indy gerade entdeckt hat.

Ein Reh im Unterholz, was sich von uns nicht sonderlich gestört gefühlt hat, bis sich Halvar hopsend ein wenig Übersicht verschaffte. Das Reh hopste von dannen und wir begaben uns in Richtung Auto. Ein Spaziergang, wie jeder andere all die Tage zuvor, aber dieses Mal mit einer Triefnase, Handschuhen und einer Mütze, die ich zu Hause gar nicht mehr absetzen mag. Indy huscht, mit dem Vorschlag, noch einmal vor dem Haus die Straßen ein wenig zu beobachten, an mir vorbei ins Wohnzimmer.

Der ehemalige Laden mit seinen sehr großen Fenstern lädt gerade dazu ein, sich im Schaufenster den besten Platz zu ergattern und draußen den Menschen bei ihren Wegen zu beobachten. So wie wir oft von ihnen beobachtet werden, drehen wir jetzt den Spieß um und beobachten selber. Der Kaffee kann nicht schnell genug in der Tasse seinen Platz finden und mit mir zusammen auf die Treppe kommen. Nick steht auf der obersten Stufe und hält Ausschau.

Überblickt sein Latifundium und beobachtet die Buchfinken beim Futter suchen. Indy ist schon längst von der Treppe verschwunden und erkundet meinen Lavendel. Dieser Lavendel ist die Pinnwand unserer Gassi-Geh-Runde. Hier werden Kurzberichte veröffentlicht und Proteste nieder gepinkelt. Sonst lesen unsere Knaben diese Geschichten immer vom Garten aus, und sie sind dabei sicherlich falsch übersetzt, aber heute waren sie selber tätig und haben kommentiert und einige neue Berichte vom Feld verfasst.

Unter anderem sicherlich, dass Halvar dieses Reh aus dem Bettchen gehobst hat. In diesem Sinne werden wir heute das Knie schonen, die Weihnachtsdekorationen durchsuchen und für Sonntag und dem Bratapfel- und Weihnachtsmarkt die nötigen Vorbereitungen zukommen lassen. Dazu noch ein wenig Fotos von Gayles Tales basteln und mit Freunden zusammen ein Video erstellen. Ruhig kann ich auch mit krankem Knie nicht so wirklich.

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