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2020

2020 was ist das für ein Jahr. Irgendwie ist nichts wie es einmal war. Der Lauf der Dinge ist wohl so aber dennoch möchte ich so gern einfach mal den Anker werfen und alles anhalten.
Nichts ist entscheunigender als unter einem Baum zu liegen. Den Blättern im Wind zu zusehen und dazwischen ein wenig blau vom Himmel zu erhaschen. Die Hunde sind nach der Runde im Pool müde und froh im Haus die Hitze zu überdauern. Fast fühlt es sich an als wäre ich Kind und im Garten meine Oma. Würde gleich kopfüber in den Bottich zum tränken des Gemüses hüpfen und alles so hinnehmen wie es gerade ist. Kein was ist wenn… kein … Sorgen um Morgen… nur die Frage, ob ich mit den Händen den Boden berühren kann und ob da irgendwelche schleimigen Dinge zu finden sind.

Heute liege ich unter dem Baum und denke noch 2 Stunden und dann komm meine Pflicht. Mein „ich Muss“ und nicht mein „ich Kann“. Alles hängt davon ab, dass ich mich aufraffe und zum Job fahre. Im Moment fällt mir das enorm schwer. Ich wäre gern wieder an unbedarfte Kind, was den Tag vertrödelt und nicht das Gefühl hat irgendetwas vergessen zu haben. Im Grund wie die 4 Hunde im Haus. Sie geniessen den Tag unbeschwert mit mir bist zu dem Punkt, wo ich förmlich werde und das Haus verlassen.

Dann beginnt für sie auch ihr Job, der des Wartens vielleicht des Bewachens aber in Zeiten von Gewitter auf jeden Fall die Zeit der Furcht für Queen Mum. Mutt Muffs helfen da schon ein wenig mehr wie sonst und ich bin stolz drauf. Bringt nur leider nichts, wenn sie sie abstreift und dennoch hechelnd die Stunden verbringt. Kind müsste man wieder sein. Welpe aus Sicht der Hunde. Beides sind Zeiten, die wir mit Abstand betrachtet aus gewissen Aspekten sicherlich gern wieder hätten aber auch nicht alles davon.

Der Lauf des Lebens ist manchmal unfair. Ein Anruf kann alles verändern. Ein Anruf reisst mir ein Stück Kindheit aus den Händen. Wie es wohl immer ist, wenn geliebte Menschen gehen. Auch wenn der Kontakt wenig war und dennoch gehören viele zu meiner Geschichte meines Lebens. Loslassen ist das Schwerste… Einsehen, das vieles einfach passiert, ohne das wir einen Einfluss drauf haben, noch schwerer. Was bleibt sind Erinnerungen und die können so bunt und lebendig sein, wie wir es wollen.

Gedankenverloren schaue ich einem Schmetterling an mir vorbei flattern und im gleichen Augenblick wird mir etwas auf den Bauch geschleudert und eine haarige Nase schiebt sich zwischen mir und dem Schmetterling. Indy merkt oft, wenn meine Gedanken düster sind und die Tränen sich einen Weg nach draußen suchen wollen. Seine soeben angekaute Rinderkopfhaut liegt auf meinem Bauch und schleimt mich voll. Die braunen Augen scheinen in mich hineinzuschauen und mich wieder in das Hier und Jetzt zu holen.

Eine Träne kullert die Wange entlang und eigentlich sollte ich meine Tante mit dem Lachen in Erinnerung behalten, was immer so herzlich und fröhlich war. Ich liebe das Leben, der Freude und Menschen wegen. Die Träne verliert sich im Wind und ich sammle die Rinderkopfhaut vom Bauch reiche sie Indy, der mich mit strängem Kopf anschaut. Tränen sind salzig und müssen weggebusselt werden. Ein Taschentuch aus Fell mit warmer Zunge. Ich stehe auf und gehe zu den anderen. Einmal das Fell verwühlen und auf nettere Gedanken kommen.

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