Allgemein,  Gesundheit

Heimat

Heimat ist da, wo dein Herz ist.

Zugegeben, ich wohne erst ein zehn Jahren hier und bin weit entfernt von dem Begriff Einheimischer, aber dennoch ist es meine Heimat geworden. Ich liebe es durch die kleinen Straßen von Enniger zu laufen. Ich mag das Straßenbild der Fachwerkhäuser und wo sich das Fachwerk versteckt, sind es die typischen roten Klinker. Der Asphalt wird von liebevoll verlegten Pflastersteinen und Fischgrätenmustern in Klinker abgelöst. Idylle pur…

Man kennt sich und wenn nicht, grüßt man sich trotzdem. Ein Nicken, ein Hand zum Gruße heben oder auch eine verbal formulierte Äußerung zur passenden Tageszeit, geht immer. In der Kleinstadt nebenan erkennt man sich so automatisch, denn da wird man mit großen Augen angeschaut, wenn man ein fröhliches Hallo daher flötet. Im Örtli ist das anders. Da grüßt man schon aus Reflex zurück, wer weiß, wann man sich an der Fleischtheke das nächste Mal sieht. Wohlgemerkt schon möglich mit Gummistiefeln.

Auch das ist völlig normal. So begebe ich mich heute, mit Sonnenschein im Gesicht auf eine kleine Runde um den Pudding. Suche nach den ersten Frühblühern und entdecke immer öfter, dass sie gedüngt werden. Was vielleicht keine schlechte Idee wäre, wenn sie nicht von dem Haufen direkt begraben werden würden. Es schüttelt mich und ich bin als Hundehalter echt sauer. Wenn Bücken schon zu schwer ist, ist es auch nicht verwunderlich, wenn Nichthundemenschen langsam aber sicher einen Bock mehr auf uns Hundemenschen haben.

Es hat sich zum Tretminenfeld entwickelt und nur noch die Dunkelheit der Nacht, lässt es erträglich werden. Wahrscheinlich sind es Nick und Indys Anwesenheit im Schaufenster, dass wir bisher verschont geblieben sind. Aber dafür bekommen wir immer wieder in den „Genuß“ als Trainings- oder Fotoobjekt herhalten zu müssen. Das Gegenüber ist oft entrüstet, wenn meine Wenigkeit direkt hinter dem eskalierenden Nick auftaucht. Selten wird sich entschuldigt und ich bin stolz auf die Nachbarn, die das Bellen hinnehmen und nicht mehr schimpfen.

Warum ich das hier mal loswerden muss? Weil es doch an uns Hundehaltern liegt, wo wir unsere Fell-o-nauten sich lösen lassen. Vielleicht hätten sie sich einen ganz anderen Platz ausgesucht, als vor der Fensterscheibe der Fahrschule, dem Busstellenhäuschen oder dem Kindergarten. Es ist etwas sportlich, sich zu bücken, trainiert aber schön die Bauch- und Rückenmuskulatur und kann, im Falle von Durchfall, auch wie Sit ups angewendet werden. Ein wenig mehr Respekt und Rücksichtnahme wäre toll.

Ein natürlicher Reflex, wie das Grüßen im Ort. Herrschaftszeiten, das sollte doch möglich sein.

Kommentare deaktiviert für Heimat