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Burglind vs. GIN´ies

Es ist eine echt blöde Angewohnheit morgens mit der ersten Tasse Kaffee auch gleich mal einen Bilck aufs Handy zu werfen. Meistens um zu sehen, wie es Ice seinen Zwergen in Holland geht, in der Hoffnung, die Zeit vergeht dann schneller. Klappt nicht…
Heute jedoch las ich eine Nachricht aus Österreich und die war echt süss. Ich solle mich vor dem Sturm in Acht nehmen. Sturm? Welcher Sturm? Es gibt Tage in der Woche, da habe ich senile Bettflucht, leider nicht gewollt aber mein Wecker schmeisst mich dann schon 5 Uhr aus dem Naherholungsgebiet. Heute schickte ich die Bande eben in den Garten, mir war so früh und am ersten Arbeitstag nicht danach eine ausführliche Nachtwanderung zu machen und so verkrochen sich alle – na ja ich also nicht – wieder in ihre Kojen.
Als sich über unserem Haus ein ordentlicher Donner hören lies. Bloss gut, das wir nicht laufen gefahren sind, da wäre Gayle nicht mal mit der Nase aus dem Auto gekommen. Also Zeit für einen ausführliche Reise durch das Handy samt Kaffee. Weitere Donner waren zu hören, dank Rolladen ist mir das Blitzlicht entgangen.
Jetzt verstand ich auch die Warnung aus Österreich. Burglind war bereits im Münsterland und machte was sie am Besten kann. Wasser, Wind und fliegende Dachziegel zur Abfahrtszeit für mich ein eher bescheidenes Geschenk. Also lieber mal eher auf den Weg gemacht und gesund und munter angekommen.
Wenn man seiner Arbeit nachgeht, achte ich zumindest wenig drauf, was sich draußen abspielt und beschäftige mich erst wieder damit, wenn ich vor die Tür trete.
Regentropfen, die unermühtlich gegen die Scheibe klopfen, lassen den Wunsch einen Spaziergang mit den Hunden zu unternehmen eigentlich mal ganz schnell gegen Null laufen. Aber als verantwortungsvolle Hundegruppenleitung ist das hinten anzustellen und einen Weg zu suchen, der am wenigsten Baumnbewuchs bietet. Also raus auf die Felder und damit ab in den Matsch. An solchen Tagen kann ich es verstehen, wenn die Leute ohne Vierbeiner einen ihr ganzes Mitleid ausdrücken. Meistens ist es nicht schlimm, wenn man die ersten Minuten warm eingepackt unterwegs ist.
Schon als Kind waren Gummistiefel ein fester Bestandteil bei Regenwetter und so stecke ich auch heute bei den Wetterbedingungen gern in den Dingern. Burglind hat dann aber auch nach all den Stunden immer noch genügend Kraft die Hunde und mich durch das Münsterland zu fegen. Ich ziehe mir die Mütze noch mehr ins Gesicht, denn die Tropfen haben auch eine ordentliche Beschleunigung und hageln auf mich ein.
Nick tanzt fröhlich und mit Fönfrisur an mir vorbei. Gayle in ihrem Mäntelchen spielt kein Marry Poppins auf fliegt an mir vorbei, das nicht aber ihr sonst so ordentliches Fell wiesst eindeutige Verwehungen auf und die Rute überholt den Körper. Ice ist aus meinem Blickfeld entschwunden und flattert schon mal vorneweg. Alle haben ihren Spass und geniessen die Mauslöcher als wäre jeder normale Tag. Inzwischen klebt meine Hose dank steigender Feuchtigkeit richtig fein an meinen Beinen. Was dann noch von der anderen Seite nachgeholt wird, als wir uns auf den Rückweg begeben. Wind und Regen jetzt von vorn. Ein Highlight, denn jetzt sehe ich nix mehr ausser meine grünen Gummistiefel, die sich samt mir die Wege durch Pfützen und Matsch bahnen. Etwas schwarz weisses fegt vorbei, muss wohl Ice sein, der wieder vorweglaufen will. Ich durchlaufe gerade, unterstützt mit vollem Schwung von hinten, eine Pfütze als sich Nick die Gleiche zum durchstürmen sucht und nun nicht nur Regenwasser an meiner Jeans klebt. Nass ist nun mal nass aber nun auch noch farbig. Ach was ein Schatz so langweiliges blau kann ja auch jeder, aber Tarnfarben…
Ich versuche doch mal einen Blick zurück zu riskieren und entdecke Gayle gemühtlich am Grasen. Regen, Sturm und Matsch völlig ignorierend steht Madam da und mümmelt Engelwurz wie Salat. Herrlich das die Bande das Wetter echt nicht stört.
Zuhause wird sich jetzt um den Kamin versammelt und aufgetaut, getrocknet und geschlafen. Ich wechsle jetzt gleich vom Laptop zu den Büchern zum Lernen. Der Spruch: Der Hund ist dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde… bestätigt …

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