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Bratapfel und Weihnachtsmarkt

Wochen der Vorbereitung für den Bratapfel und Weihnachtsmarkt lagen hinter mir. Kopfkino und Pläne schmieden auch.

Vor gut einem Jahr hatte ich die grandiose Idee, auf dem Weihnachtsmarkt einfach selber mal mit einem Stand mitzumachen. Kann doch nicht so schwer sein! Allein bei der Frage, was willst du denn alles mitnehmen, stand ich mit großen Fragezeichen in den Augen vor meinen kleinen und großen Werken. Ganz klar eine Auswahl an Dingen aus meinem Shop bei Etsy. Karten, Adventskalender und als Topping mein Buch.

Ob das alles Sinn macht oder nicht, das weiß die Katz. Aber ein Versuch mach Kluch. Sprichwort klopfen off. Sicherlich macht es Sinn, der Welt zu zeigen, was ich alles mit der mir gegebenen Zeit anfange. Unsicher ist, wo ich damit anfange. Natürlich bin ich nicht Astrid Lindgren und werde auf Anhieb erkannt, aber jeder hat mal klein angefangen.

Klein bin ich von Natur aus schon und ich kann nur gewinnen, und wenn es an Erfahrung ist. Also stellte ich einen Stand her, der mir entspricht. Natur und Holz, eine im letzten Moment doch noch gebügelte Tischdecke, etwas Deko und meine, vom Mann gefertigten, Aufsteller für die Karten. Dazu noch ein Satz bestehend aus Campingtisch und zwei Bänken lief ich gestern in Albersloh bei Krümels Hofladen auf.

Ich bekam einen Platz im Hofladen, auch wenn ich die Möglichkeit eines Pavillon-Platzes gehabt hätte. Von Natur nicht nur klein, sondern auch ein wahr gewordener Frostköttel, zog ich das Ladenlokal vor. So stand ich vor Eier, Marmelade und Co. Richtet mich häuslich ein und begann mir die Zeit mit Zeichnungen zu verkürzen. Beobachtet aber dann doch die Menschen, die sich um einen Bratapfel oder Glühwein mit oder ohne Schuss bemühten.

Die Schlange wurde lang und länger, die Wartezeit dazu, selbstredend, auch. Eine Dame griff nach meinem Buch, stellte sich in die Runde und las vor. Ich war schlicht weg begeistert und hörte zum ersten Mal meine Geschichte aus einem völlig anderen Blickwinkel. Dieser Moment war sehr beeindruckend, sollte aber nicht der letzte des Tages sein. Viele erkundigten sich nach den Karten, einige lasen den Buchrücken und wieder einige nahmen das Buch mit, ohne mitbekommen zu haben, dass ich als Autorin ihnen viel Spaß beim Lesen wünschte.

Ja, wenn man selber etwas zu schüchtern ist, kann das schon mal vorkommen. Dann kam Besuch und übernahm das Reden. Sie berichtete ihre Lieblingsgeschichten, den Menschen, die mein Buch noch nicht kannten. Ich lauschte ein weiteres Mal, dem, was ich sonst kaum zu hören bekomme. All die Arbeit, das Kopf zerbrechen, machte auf einmal einen Sinn. Mit einer Schniefnase am Kind und einem Bratapfel in der Hand jonglierend, bot ich einen Platz auf meiner Bank an.

Wir kamen ins Gespräch und auch auf das Buch zu sprechen. Es dauerte lange, bis ich mit der Sprache herausgerückt bin, dass ich diesen Lesestoff verzapft habe. Ehrlich, online ist das deutlich einfacher. Viele der Gespräche waren ein Lob nach dem anderen und das tat gut. Heute sitze ich wieder an meinem Schreibtisch und bin allein, tippe wieder fleißig an den neuen Büchern. Wer denkt, dass das alles war, der irrt.

Ich verkaufte Eier und Marmelade, vermittelte die Brote und auch ein paar Würste wurden von mir verbal in Richtung Kasse geschickt. Meine unglaublichen Fähigkeiten eine Bank falsch aufzubauen, war es geschuldet, dass ich Eva Ladeneinrichtung näher kennenlernte und fast das Parfum Currywurst getragen hätte. Den Glühwein nur um die Nase zu haben, erklärt das Phänomen lange nicht. Schnell verflogen die Stunden und ich kann berichten, dass im Hofladen im November Weihnachten schon mal eine Proberunde gedreht hat und alle verzaubert hat.

Ob ich das Unterfangen nächstes Jahr noch einmal mitmache? Warten wir mal die Einladung nach Ahlen auf den Hundeweihnachtsmarkt ab. Denn die gab es da auch noch. Spaß hat es auf jeden Fall gemacht und Erfahrungen reicher, bin ich heute sehr froh, das Abenteuer mitgemacht zu haben. Für die, da draußen, die nicht wissen, um welches Buch es geht – Gayles Tales – wenn Oma Gayle erzählt

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