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Jedes Jahr dasselbe

Es ist kurz vor Silvester und jedes Jahr dasselbe Gedankenkino. Was machen wir wann und wie?

Dieser eine Tag im Dezember, der wie kein anderen Menschen spaltet. In die, die gern ein paar Böller in den Himmel jagen und die, die es lieber nicht wollen. Jeder hat seine Gründe und kaum einer versteht, warum der andere seine hat.

„Ich habe jedes Jahr geböllert!“, “ es gehört zu Silvester dazu, wie die Gans an Weihnachten“, „die bösen Geister müssen vertrieben werden“… und noch viel mehr. Eigentlich ist es aber der Spaß, dass es knallt und bunt am Himmel wird. Wenn man dann mich betrachtet, die schon Schwierigkeiten hat überhaupt bis 24 Uhr wach zu bleiben, gar keinen Bedarf hat Euro in Asche zu verwandeln und das in Sekunden.

Ja da, da scheiden sich wohl die bösen und guten Geister. Dazu nehmen man dann noch die Hunde. Also jetzt mal allein von unseren gesprochen. Nick findet das Knallen so semi. Er braucht es nicht und zieht sich gern zu einem von uns zurück, in der Hoffnung dieser Kelch möge schnell an uns vorbeigehen. Indy scheint noch recht unbeeindruckt und schlummert. Und Enola? Sie befindet sich gerade in einer Phase, wo manche Geräusche auf einmal wieder recht gruselig sind.

Die Kappsäge, die im Sommer lustig durch den Zaun beobachtet wurde und dem Nachbarn freudig kleine Lieder geträllert wurden, waren gestern das Schlimmste. Sie zog sich in den Keller zurück, wollte das nicht um die Ohren haben. Kurz vor dem Fest der Raketen und Knaller nicht wirklich etwas, das Mut macht. Wenn man Jahre lang Hunde hatte, für die das Raketenfest die Hölle war und sich nur noch zitternd verkrochen haben.

Dann, ja dann sieht man das Fest mit anderen Augen. „Trainier´doch deine Hunde, hast doch ein ganzes Jahr Zeit dafür“. Es ist schon etwas komplett anderes von CD ohne die Druckwellen und Geruchswelt etwas zu trainieren, was als Extremsituation nur einmal im Jahr in diesem Umfang stattfindet. Da kann man die Situation von Gewitter leichter üben. Wir haben schon viel ausprobiert und es sind immer wieder dieselben Gedanken.

Wir fahren einfach weg!!! Zum Flughafen, in ein Naturschutzgebiet, wir besaufen uns und sehen das Elend nicht, wir ziehen um, dahin wo keiner wohnt??? Es ist nicht einfach einem Junghund beizubringen, dass es vielleicht nur 45 Minuten der blanke Wahnsinn ist, der sich an den kommenden Tagen vielleicht noch einmal hier und da wiederholt. Man plant keinen Tag so vor, wie diesen. Wann laufen wir und vor allem wo? Wann ist es wohl am besten noch einmal vor die Tür zu gehen und vielleicht ein wenig Pipi aus den Hunden zu bekommen?

Dann Haus dicht machen, alles an Rollladen runter was möglich ist. Musik so laut, wie sonst nie oder einen Kriegsfilm, wo es per se schon knallt. Schlafen wäre ja wirklich schön, aber können vor Lachen. Es ist nicht nur für die Hunde Stress pur. Leine in jeder möglichen Situation, damit keiner aus dem Schreck heraus dahin rennt, wo man sie nicht wiederfindet.

Ich atme am 02.01. jedes Jahr erstmals wieder durch und hoffe, dass das nächste Jahr nicht so ist. Im Moment gehen durch alle möglichen Medien die Wassermengen und deren Folgen. Nicht nur, dass die Feuerwehr alle Hände und Schläuche voll zu tun hat. Das bisschen an Fläche, die trocken ist, versuchen die Wildtiere sich zu schützen. Etwas, das sich nicht wegdenken lässt.

Für mich heißt es wieder, planen und hoffen, dass es nicht so schlimm wird. Für alle anderen ein tolles Fest.

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