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Abenteuer nächste Runde

Irgendwie lässt einen so ein leerstehendes Haus mit so vielen Impressionen nicht in Ruhe. Irgenwie zieht es einen doch noch mal in die Nähe und vielleicht kann man dabei noch eine kleine Nachtwanderung machen?
Wenn das Nachbarskind nämlich ebenfalls Interesse an dem Stückchen Erde hat und auch den alten Trekker sehen will, dann kann es schon mal sein, das wir uns erneut auf den Weg machen. Ok vielleicht hätten wir uns einfach mal ein wenig eher auf den Weg machen können. Aber wofür wurden mal Taschenlampen erfunden. Also Flasche Wasser, etwas Proviant und einen Wanderstock dazu Taschenlampen und eine sehr große Portion Neugier und los ging es wieder.

Ich für meinen Teil dachte mir, kann ja nicht schlimmer werden wie meine Einzelerfahrung. Der Sohn der Nachbarin versicherte mir, er beschützt uns beide. Na wer kann da noch Muffe haben? Hunde blieben daheim und durften eine Runde mehr schlummern. Mit gehörigem Abstand zum Wald und dem Haus wurde das Mobil geparkt und wie machten uns munter auf den Weg. In ein Gespräch vertieft und vor uns rumalbernd, grüßten wir wie im Refelx den Herren, der auf einmal in der Einfahrt des Hauses stand.

Wie jetzt… da steht jemand. Wir liefen weiter und schauten uns ungläubig um. Ja wirklich da stand ein Mann, bärtig, Gummistiefel wie wir und mit einem Gerät in der Hand und schaute uns genau so ungläubig an wie wir ihn. Moment mal … und meine Nachbarin ging zurück um sich zu erkundigen, ob unser Mobil da ein wenig ungünstig geparkt sei. Es kam was kommen musste ein Gespräch. Unverhofft, offen ehrlich und spannend… ein Gesicht zu den Vorstellungen meiner Gehirnwindungen.

Seine häuptsächliche Frage war einfach nur, was wir in der Dämmerung wohl im Wald wollen. Wir gestanden, das wir einen Tag zuvor durch Zufall hier diesen Ort gefunden haben und nun der Filius auch mal sehen wollte, was wir im Wald erlebt und gesehen haben. Ok Ok mehr Licht wäre schön gewesen aber das war nun nicht mehr zu machen, bei der Winterzeit. Also GPS Daten gesichtet und Taschenlampen greifbar und los. Dämmerung und seine Wesen sind da schon manchmal unheimlich. Aber noch besser ist es, wenn man dann im Schein der Taschenlampe ein gruseliges Wesen sich als Baumstamm entpuppt.

Wege zu finden war da echt schon lustige aber nach gut 45 min waren wir wieder am Ausgang. Ich verstehe in vollen Zügen, warum dieser Herr seinen Wald belassen will, wie er gerade ist. Er hat viele Leute, die gern mal einen Lost Place daraus machen möchten. Leute, die sich gern Holz aus dem Wald holen und dabei dem Wald einschneidende Wege verpassen. Nicht im Sinne des Herren. So haben wir uns als Besucher durch den Wald bewegt und uns auch geehrt gefühlt, die Urtümlichkeit genießen zu dürfen.

Versprochen ist versprochen… dieser Ort wird und soll so bleiben wie er ist, eine Perle mitten im Alltag von Corona und so enttäusche ich zum erste Mal *absichtlich* die Leute, die Interesse bekundet haben und wissen wollen, wo das ist. Nein ich kann dem Herren das nur nachempfinden, wie komische es wohl sein muss, das hier Leute mit Autos in den Wald fahren, stecken bleiben und sich dann wundern, wenn da jemand ist, der keine Lust hat mit seinem Trekker alle wieder auf festen Boden zustellen. Hut ab und ja ein wenig Neid für so viel Freiheit mit zauberhaften Urwald.

Abendteuer nächste Runde war spannend und vergleichbar wie Ronja Räubertochter…schöner Vergleich…

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