I don´t wanna talk

 

Nun sitze ich hier, mir laufen die Tränen über meine Wangen und nichts kann sie trocknen. Der Tag X, vor dem wir alle Respekt haben und keiner ihn erleben möchte, liegt nun 2 Tage hinter uns.
Ice hat seine letzte Reise angetreten. Begonnen hat alles mit einer leichten Version von Vestibular Symdrom(VS) nicht mit dem gesamten Symptomen. Er war taumelig und konnte im Stehen nicht mehr richtig die Balance halten. Waren wir allerdings in der Natur laufen und lief er rund und harmonisch bis er stehen blieb, um nach uns zu schauen.

 

Unsere Tierärzte haben mit uns zusammen einen Plan erstellt, wie das VS behandelt werden sollte und nach einem Tag schlug es erfreulicherweise schon sehr gut an. Taumlig war er selten und schien wieder ganz der Alte. Die Spaziergehstrecken wurden kleiner aber dennoch lief er große Teile allein. Mein Buggy für Gayle nahm er freudig an. Man sah ihm an, dass er es genoss einfach dabei zu sein. Auch wenn es gegen das VS sprechen mag, Ice stieg freiwillig ein und lag sehr entspannt auf den kleinen Touren.

 

Ein Tag voller Sonnenschein und die kleine Runde um das Feld liefen alle mit Freude, Ice blieb oft stehen und sah mich einfach an. Kam zu mir und holte sich sein Leckerchen und trabte wieder fröhlich an die Spitze. Im Garten spielte er gewohnt mit seinem Spielzeug und schrubbelte sich den Rücken genüßlich. Auch der Sport mit den Anderen wollte er unbedingt mitmachen. Leichtfüssig lief er über die Cavaletti, um sich auch hier seine Happen zu verdienen. Die hätte er sowieso bekommen allein wegen niedlich und so.

 

Halvar wurde durch den Zaun noch einmal freudig begrüßt und dann kuschelten wir und lauschten den Blättern im Wind. Alles wie immer. Die letzte Runde auf den Feldern. Alle stiegen aus und auch Ice hüpfte aus dem Kofferraum. Rausheben war für ihn ein unnötiges Muss und so versuchte er immer das zu vermeiden. Ich baute den Buggy zusammen während alle um das Auto herum zu schnuppern begannen. Ice rannte zum Straßenkreuz und erledigte, was erledigt werden musste.

 

Er stand da und sah durch mich hindurch. Ich lies alles stehen und liegen und lief zu ihm. Seine Schleimhäute waren weiss… ich bot ihm ein Leckerlie an, was er nicht nahm. Ich holte den Buggy und setzte ihn vorsichtig rein, was er ohne murren annahm. Erneut schaute ich nach einen Schleimhäuten, die nun wieder Farbe annahmen. Jetzt wollte er auch wiede etwas futtern. Wir schoben und liefen solange, bis alle anderen ihre Möglichkeit hatten sich zu lösen.

 

Zuhause frass er genüßlich seine Portion zum Abend und holte sich, wie immer, seine Möhre zum Schluß. Bis zum letzten Mal Pipi im Garten schauten wir zusammen Fernsehn und er legte sich auf einen all abendlichen Platz und schlief. 22 Uhr wurde er von allein wach und wir gingen in den Garten. Auf der Treppe blieb er stehen und schaute mich hilfesuchend an. Ich trug ihn runter und stellte ihn auf den Boden. Er konnte nicht mehr stehen und sackte zusammen. Seine Augen sagten, was ich mir schon gedacht hatte.

22.38 Uhr am 23.09.2021 tat er in meinen Armen seinen letzten Atemzug und bekam seine Flügel.

Ein Leben ohne ihn ist momentan unfassbar schmerzhaft und auch wenn es irgendwann so kommen musste. Er ist gegangen wie er gelebt hat. Erhobenen Hauptes und voller Lebensfreude…

Mein großer Bär, mein Seelenhund, mein Lehrmeister, mein Ausbilder, mein Schafhüter, mein ICE…Ich liebe dich so sehr und konnte dir nur noch deinen letzten Wunsch erfüllen, in Würde gehen zu können…
Du fehlst unendlich und bist in meinen Gedanken immer neben mir. Es schnürt mir die Kehle zu mich von dir zu verabschieden und es tut einfach weh…