Trauer
Trauer ist ein Teil der Verarbeitung. Nichts macht es besser und auch nach 4 Tagen fühlt sich alles an wie hinter Watte.Viele habe mich angeschrieben und viele möchten nach wie vor wissen, wie es uns geht. Alles läuft unfassbar langsam. Der Alltag ist noch lange nicht Alltag. Man funktioniert so vor sich hin. Aber viele fragen auch, wie es Gayle, Nick oder Indy geht.
Sie trauern genau wie wir.
Freitag morgen habe ich alle eingepackt und bin erneut zu unserem Tierarzt gefahren. Obwohl ich bei Nick und Indy das Gefühl hatte, das sie sich bereits im Garten bei unseren gemeinsamen Kuscheleinheiten von Ice verabschiedet hatten, fand ich das Gayle es nicht getan hatte. Als ich nachts mit Ice zum Tierarzt gefahren bin, schlief Gayle noch.
Das Team von meinem Tierarzt hatte uns ein Zimmer bereit gestellt, in das ich mit den Hunden und meiner Freundin (die bei diesem TA arbeitet) zum Abschied konnten.
Ice lag in einer warmen Decke als wenn er nach einer Narkose gleich aufwachen würde. Nick und Indy liefen zu ihm und schnupperten vorsichtig an ihm, als wenn er gleich meckernd den Kopf heben würde. Sie zogen sich genauso schnell zurück, wie sie den Weg zu ihm gesucht hatten. Gayle brauchte deutlich länger und schnupperte ihn mehrmals ab. Putzte ihm die Augen und schaute mich mit großen Augen an. Meine Freundin wurde danach von allen belagert. Es schien als wenn alle das erfasst hatten, was mit Ice geschehen war.
Das ist nun 3 Tage her und zuhause scheint es ruhiger als sonst. Nick ist deutlich anschmiegsamer und Indy scheint hin und her gerissen, was er tun soll. Indy hat das Rudel übernommen und führt es noch etwas unsicher. Man merkt ihm an, dass er noch nicht so weit ist. Gayle scheint das alles nur recht zu sein. Was noch kommen mag, weiss ich nicht aber die Ablenkungen durch Freunde mit ihren Hunden ist sehr hilfreich. Ich versuche für mich einen Weg zu finden, mit allem umzugehen.
Denn das klappt ganz und gar nicht. Mehrmals am Tag beginne ich zu weinen. Egal wo und egal wann… und egal was die anderen denken. Manchmal schreie ich meine Verzweiflung in die Welt und dann beginne ich mit Indy zu spielen. Gayle und Nick zu fangen und uns alle ein wenig aufzumuntern. Noch schlafen wir alle auch noch recht viel. Es ist eben nichts wie es mal war und doch arbeiten wir an einem neuen Weg, alle zusammen.
Trauer gehört, denke ich dazu und es wäre komisch, wenn es nicht so wäre. Aber mich heitern die Geschichten mit unserem Ice und anderen Hunden auf. Die vielen Bilder, die ich bekommen habe, sind wunderschön und zeigen einmal mehr, was für eine tolle Zeit wir alle zusammen hatten.
DANKE an Euch da draußen … es wird noch etwas dauern, bis ich wieder Fotos unserer Hunde machen kann, das merke ich. Aber das ist eine Frage der Zeit.