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zwölf mal fünf

„Im Rechnen war ich schon immer gut, in Mathematik nicht so.“ War ein weiser Spruch aus meiner Kindheit und einer Langspielplatte mit Namen Ottokar, das brave Früchtchen.

Das zog sich tatsächlich mein ganzes Leben so durch. Ich bin wirklich dankbar für die Erfindung Taschenrechner und noch dankbarer, dass es den auch als Handyfunktion gibt. Aber eigentlich geht es gar nicht um die Aufgabe zwölf mal fünf. Eher darum, dass Nick seit Samstag zwölf ist und seine Geschwister dazu. Das ist wohl so, wenn es Wurfgeschwister sind.

Zeitweise hatte ich Bangen, ob unser Großer seinen Geburtstag schaffen wird. Aber das war eher meinem Kopfkino und Enola als „unerzogener“ Welpe geschuldet. Nick sieht das Kleinteil immer noch als Übel der Familie an. Sie verhält sich so kindisch, ist frech und vorlaut. Dabei versucht sie alles in Nick seinen Augen gut dazustehen. Sie versteht nicht, dass Nick nicht gern spielt. Ist nach wie vor eine Energieverschwendung in seinen Augen und wurde zuletzt mich Gayle praktiziert. Mit Indy zu rennen, ist das höchste der Gefühle.

Aber mit dem kleinen Kleinteil, das dann auch noch in seinem Kragen hängt und mitgeschliffen wird, ist unter des Professors Würde und daher nicht existent. Ich habe mir lange Sorgen gemacht und versucht den Kleber zwischen den Beiden zu spielen. Wahlweise das Kleinteil zu bremsen oder auch Nick zu animieren, seine Meinung nicht nur in den Bart zu grummeln. Schließlich hat die Zeit geholfen. Enola ist angekommen.

Hat Indy schon lange auf ihrer Seite und inzwischen wird es auch was mit Opa. Die Phase von „manche Dinge, die gestern ok waren, sind es heute nicht, dafür gruselig“ scheint Opa Nick auf den Plan zu rufen. Ein mächtiger Fasan, der in der Ferne aufgescheucht lauthals seinem Unmut Platz machte, war so gruselig, dass es am sichersten unter Opa Nick war. Nick schaute einmal zu ihr, nahm wohl wahr, dass sie ein Problem hatte und bot Sicherheit. Er stand da und wartete. Vor ein paar Tagen wäre er einfach gegangen.

Es spielt sich ein und es braucht Zeit, waren die Worte meiner Freundin. Gebrauche Geduld und etwas Spucke, dann wird das schon. Jeden Tag ein wenig mehr. Inzwischen fühlt es sich gut an und das Rudel ist wieder eines. Enola freut sich über etwas mehr Aufmerksamkeit von Opa Nick und ich erst. Indy ist gern mit ihr im Garten und sie kauen sich die Ohren weich. Nick genießt wieder die Tauben auf den Ästen und wenn er sie verjagt, dann ist Enola schwer beeindruckt.

Dafür musste unser Nick erst einmal zwölf werden. Nun gut, viele Welpen hat er ja schon erzogen, aber die meisten sind in ihre Familien gezogen und der letzte Welpe, der wohnt immer noch hier. Dazu gab es aber eine Gayle und ein Icebär, die die Erziehung übernommen hatten. Jetzt war es an Nick und Indy das zu übernehmen. Nick mit Ignoranz, und Indy mit ein bisschen von allem. Ich freue mich über jeden Tag mit den Felltrollen und hoffen, was unseren Nick angeht, auf einige Jahre zusammen.

Ein Happy Birthday auch an Neal, Nigel und Betty, die gehörig gefeiert hat. Am Strand mit Cousine Sunny und Bella, denn Urlaub muss sein. Warum denn dann nicht auch mit Hundefreunden. Wer denkt, ich habe die wunderbare Nell vergessen, sei gesagt, auf gar keinen Fall. Wie gern hätte ich von Nell wieder Fotos gemacht und weitere Erinnerungen geschaffen. Viel zu früh ist sie vorangegangen, hat hoffentlich mit Gayle und Ice gefeiert und ein großes Stück Pansen verschlungen, der Feuerwehr hinterher geheult und es krachen lassen.

Die Zeit, die uns geschenkt wird, ist so knapp bemessen und wir vergessen oft, dass jeder Tag der letzte sein kann. Es ist schmerzhaft daran zu denken, und doch ein Stück Realität, das kommen wird. Nicht heute, nicht jetzt, aber es kommt. Auch wenn ein Welpe unser Rudel bereichert und alles noch einmal von vorne beginnen lässt, ist es klar, dass unsere Zeit auch hier läuft. Sooft ich es ermöglichen kann, unternehme ich Spaziergänge mit Nick allein. Zum Abschalten, zum Bummeln und wenn es in den Vossbach springen ist und eine Runde paddeln.

Jeder genießt es und ich am meisten. Also seit nicht allzu lange böse, wenn sie mal wieder Mist gebaut haben. Mist bauen wir auch, sieht nur oft keiner oder wir sind weniger böse auf uns.

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