Allgemein

Training

Training, wie viel ist gut und wann ist es gut? Gedanken, die ich mir immer mal wieder machen. Im Fall von Gayle ist weniger mehr? Oder mehr, eher weniger? Es ist nicht immer das Leichteste, den passenden Weg zu finden. Natürlich habe ich auch oft Sofaanziehungskraft, aber wenn Gayle dann beim Aufstehen Probleme hat, kommt das schlechte Gewissen und haut mir freundschaftlich auf die Schulter. Nickt zu Gayle und sagt; „Siehste, hätte, hätte Fahrradkette…“

Also versuche ich, das Programm etwas mehr in den Tag zu integrieren. Damit mein innerer Schweinehund auch mal gewinnt. Heute war es eine sehr unebene Wiese, die trotz Brut und Setzzeit, frei ist sie zu betreten. Man merkt, dass sie vorsichtig läuft und immer in meinen Schritten, aber sie nimmt alles in ihrem Tempo mit. Zuhause ist dann ist sie nicht überanstrengend, macht sogar einen frischeren Eindruck als die Jungs. Die nämlich nutzen die mehr an Zeit für kleinere Erkundungstouren rechts und links neben den Feldern.

Nick ist da wirklich entspannt zu trainieren. Er hält immer Schritt und lässt sich kaum zurückfallen, aber wehe Nick möchte jemanden kennenlernen. Hat er diesen Entschluss gefasst, dann ist Training angesagt. Denn Nick zu überzeugen, dass ich spannender bin als das andere Hundeteam, ist nicht immer so einfach. Natürlich geht Liebe auch bei ihm durch den Magen. Dafür müsste ich eine Theke aus der Fleischabteilung mit mir führen. Oder ihn einfach mal streicheln, seinen Fokus auf mich lenken und oft läuft es. Ein Keks als Dankeschön und er ist wieder mit uns unterwegs.

Wenn ich dann an Indy denke, wird es zu einer ganz anderen Rubrik. Er ist derjenige, der oft zurücksteckt. Aber dafür bekommt er aber auch mal Spaß und Power nach seinem Geschmack. Das Fahrrad ist nicht so seins, ein blöder Zwischenfall und meine Ungeschicktheit, haben uns mal kollidieren lassen. Das Fahrrad war sofort negativ und ließ ihn eher weglaufen, als mit mir zu laufen. Viele Fehler meinerseits, aber wo ein Wille, da ein Weg.

Ich besorgte mir ein Fahrrad nach meinen Bedürfnissen. Mit Rücktrittbremse, nur 3 Gänge und ein entspanntes Sitzen auf dem Hollandrad. Als Zwerg ist es nicht so einfach, aber ich möchte mit ihm und in seiner Geschwindigkeit mich bewegen. Egal was es bisher war, war und bin ich die Schnecke. Das neue Rad scheint nach mehreren Versuchen deutlich besser angenommen zu werden. Inzwischen freut er sich, wenn die Leine fürs Training gegriffen wird. Zugegeben, sie liegt zu 95 % im Fahrradkorb und wenn die Aufgabe andere Hund auf uns zukommt, haben wir eine Option damit. 

Auf den Spaziergängen freut er sich ne Pommes, wenn wir von Zuhause aus starten. Er singt nach wie vor Lieder. Die Nachbarn wissen, dass wir laufen sind *lach*. Inzwischen nehme ich das einfach an. Er ist, wie er ist, Freude am Stück. Es dauert meistens ein paar Meter und er ist wieder für mich ansprechbar. Aber wir gehen auch noch andere Punkte in Angriff. Besuche in der Stadt habe ich oft ausgeschlossen, weil sie sich nicht ergeben haben. Aber der Trubel und die vielen Leute, die sich langsam wieder auf die Straßen trauen, waren für ihn vor ein paar Wochen zu viel. Heute war es für ihn normal. Indy überrascht mich immer und immer mehr.

Die Coronadefizite, die wir uns auf die Brust schreiben müssen, arbeiten wir nach und nach ab. Kinder, vor allem Kinder, die keine Hunde kennen, werden eine andere Baustelle werden. Solange Kinder seinen Wohlfühlraum akzeptieren, ist alles in Ordnung. Sind es Kinder, die auf ihn zu rennen oder ihn sofort streicheln wollen, ist Indy lieber weg. Ganz Oma Gayle möchte ich mal behaupten. Training, ist nicht gleich Training, fällt dabei offensichtlich auf. Und so ist es für mich immer eine spannende Sache, was ich mit wem üben kann.

Wir bleiben dran, egal ob 2 Jahre alt oder 14. Es macht Spaß und es ist Arbeit.

 

Kommentare deaktiviert für Training