Das große Warten
Da ist es wieder, das große Warten. Geduld ist nicht gerade eine meiner Kernkompetenzen, aber ich übe, wo ich kann…
Es ist ja nun mal so, dass wenn man sich einen Welpen des Geschlechtes Mädchen holt, dass sie hin und wieder eine Läufigkeit einstellt. Wie schön die Natur dabei alles geregelt hat. Anlaufzeit mit roten Flecken hier und da, die heiße Phase und dann das cool down. All das ist klar und dann wartet man. Liest in Büchern und den Möglichkeiten, die das Internet so bietet und weiß, dass ab dem 6- 8 Monat es möglich ist, dass die Mädels ein Upgrade erhalten und nun Damen sind.
In der Welpengruppe konnte ich gut verfolgen, wer wann dieses Thema für sich entdeckte und damit zu tun hatte. Und Enola? Nein, brauche ich nicht. Dann wurde sie ein Jahr alt und ich war froh, dass es bei unserem Trubel im Leben, gerade nicht noch als Päckchen dazu kam. Wenn Papa im Hause lebt, kann das spannend werden. Nach einem Jahr wurde ich langsam unruhig. Wird sie denn nun mal endlich läufig? Fast alle Geschwister hatten es bereits hinter sich und Enola, hält nichts davon.
Jede lesbare Regel und Voranzeichen zeigte sie, aber das Tröpfeln? Nop, das nicht. Na gut, dass man da keinen Einfluss darauf haben kann. Schließlich kam der Tag mit dem ersten roten Sprenkler auf dem Boden und gleichzeitig passieren viele Dinge gleichzeitig. Wann trennen wir sie und wie? Wer schläft, wo und warum gibt es einen Betriebsausflug genau in dem Zeitraum?
Für meine Freigeister ein entwirrbares Problem. Mein Kopfkino war in vollem Gange und je mehr Zeit in Richtung der Standhitze verging, um so entspannter läuft es. Alles Ideen wurden einmal getestet und herausgefunden, dass Enola ihre Herren im Hause sehr gut im Griff hat. Nick nimmt sich von all dem nicht viel an und möchte nach wie vor seine Ruhe haben. Strahlt das auch immer noch aus und so ist es nicht verwunderlich, dass Enola sich gern zu ihm zurückzieht.
Indy trifft es etwas härter. Er ist verliebt, aber Gentleman, wie sein Papa Nick. Höflich umgarnt er seine Tochter, die das ganz und gar nicht mag und gut findet. So wird getobt, sich gegenseitig angerempelt und geknurrt, schließlich trennen sie sich und gehen schlafen. Enola zeigt Indy gegenüber keinerlei Interesse und zieht es vor, bei Nick zu schlafen. Der lässt es zu, wenn sie ruhig liegt und nicht zappelt. Schließlich tanzt ein Indy freudig vorbei und versucht Enola zum Spielen zu gewinnen.
Nick steht auf und geht, gefolgt von Enola. Indy gibt meistens auf und geht sich hinlegen. Das Schauspiel kommt mehrmals am Tag vor und das unter den kritischen Augen meinerseits. Ich traue dem Ganzen nicht und mutiere zu Miss Marpel und Sherlock Holmes in einer Person. Sie fühlen sich dezent beobachtet und das ist auch gut so. Obwohl Indy gern Lieder singt, schläft er nachts durch und vertagt die neuen Strophen auf 7 Uhr, mit den Kirchenglocken.
Noch ist hier keine Entwarnung und die Hälfte ist gerade erst geschafft. Also heißt es wieder das große Warten und das Spiel mit der Geduld. In gefühlten 1000 Akten…