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Darmverschluss beim Hund

Wenn ich an unsere letzten Tage zurück denke, wird mir dann doch mal wieder bewusst was Glück bedeutet und wieviel wir die letzten Tage hatten. Denn mit einem Darmverschluss beim Hund ist nicht zu scherzen.Sicherlich stellt Ihr Euch die Frage, warum schreibt sie das alles? Genau aus dem Grund, weil ich sehr oft gefragt wurde, wie ich es gemerkt habe. Gemerkt habe ich eigentlich nur, dass was mit Queen Mum nicht stimmt.
5 Uhr morgens ging sie mit uns in den Garten und statt die übliche Software in den Rasen zu malen, übergab sie sich. Galle mehr nicht… Zuerst schob ich mir die Schuld zu. „Gestern gab es aber auch früh Futter“ und so bereitete ich einen Snack zu.

Sie futterte ihn ganz normal und wir gingen uns noch eine halbe Stunde hinlegen. Nur wurde daraus nichts. Ihr war wieder übel und das Futter kam postwendent wieder raus. Ok Magen Darm… gibst du ihr einfach ein wenig Milch mit Wasser… und auch das war schneller wieder draußen wie gedacht. Unser Glück war, das wir am selben Tag einen Kontrolltermin beim Tierarzt hatten und es nur noch wenige Stunden bis dahin waren. So hatte ich schon einmal angerufen und Bescheid gegeben, das ihr übel sei. Auf der ersten Runde um die Felder war ihr Auftrag auch eher Grasvernichtung.

Beim Tierarzt wurde Fieber gemessen ( hatte ich zuhause auch schon) und der Bauch abgetastet. Alles normal genau wie das Abhören. Sie bekam ein Mittel gegen die Übelkeit und wir konnten dann schon wieder nach Hause. Da die Jungs mit dabei waren, nutzte ich die Rückfahrt gleich zum Spaziergang. Den Queen Mum gleich wieder zum Gras futtern nutzen wollte. Nicht mit mir und so bekam sie Pause im Auto. Die Jung und ich gaben unser Bestes, um wieder zu ihr zurück zu kommen.

Zuhause wurde Gayle statt entspannter immer unruhiger und schlapp. Unruhe wie buddeln in Kissen nur dieses Mal mit Ton und das kannte ich schon nicht von ihr. Ich griff sofort zum Telefon und informierte unseren Tierarzt. Während dessen gingen wir erneut in den Garten. Sie versuchte Brechen, Pipi und Haufen irgenwie auf einmal zu machen, um mich dann irritiert anzusehen. Spätestens jerzt war klar… das ist was faul.

Beim Tierarzt waren wir sofort im Behandlungszimmer und erneut wurde Bauch und Fieber gecheckt. Immer noch alles normal. Ich entschied mit der Tierärztin mich für eine Röntgenaufnahme. Während der Aufnahme wurden ihre Schleimhäute sichtbar dunkelrot bis fast pink. Ein Anzeichen für eine Vergiftung. Auch der Schnelltest der Blutgerinnung zeigte ein verzögertes Verhalten. Nichts passte so wirklich zusammen. Auf der Aufnahme waren zwei Veränderungen sichtbar aber um genau zu sehen worum es ging, wurde noch ein Ultraschall angedacht. Aber zuerst an den Tropf und Vit. K um gegen die Vergiftung und Dehydrierung anzugehen.

Am Tropf wurde Gayle tatsächlich wieder etwas munterer. Inzwischen war auch Thomas längst in der Praxis eingetroffen und auch Ice und Nick waren mit im Behandlungszimmer. Schließlich stand der Ultraschall noch im Raum, der dann den entscheidenden Hinweis gab. Im Dünndarm steckte etwas fest. Bis zu dem Stopfen war Darmtätigkeit sichtbar, danach nichts mehr. Nun ging alles ganz schnell. Der OP war dank der fleissigen Hände der Helferinnen schnell fertig und nach der Narkose waren wir unseren Hund los.

Minuten, die wie Stunden vergehen. Bangen war ich zu langsam, war der Stopfen schon zu lang an der Stelle. Bekomme wir unseren  Hund wieder? Eine Achterbahn der Gefühle und dann kam da die erlösenden Worte… der Verschluss ist schon raus und es war ein zu großes Stück Kalbshuf. Diesen bekommt Gayle seit Welpe und hat sie bisher immer gut gekaut. Warum auch immer und wann auch immer sie ihn gesnackt hat, ist mir bis heute ein Rätsel. Wir hatten Glück im Umglück, der Darm war nicht angegriffen und verändert. Im Dickdarm stecke ebenfalls Reste von ihren Grasfutteraktionen fest und wurden ebenfalls entfernt.

Nun heisst es gesund werden und hoffen, das nichts nachkommt. Queen Mum hat es bis heute gut weggesteckt und wir sind guter Dinge. Jedoch ist sie noch nicht 100% über den Berg. Man merkt ihr die Bauchschmerzen noch ordentlich an und sie ist sehr müde. Wir passen die Spaziergänge so an, dass sie kleine Runden mitlaufen kann aber nicht muss. Wird sie schlapp, geht es für sie schon einmal zurück zum Auto, während ich die Jungs noch weiterlaufen lasse. Ihr Border Collie Starrsinn schmeisst dann oft den Anker und es wird an Ort und Stelle gewartet, bis wir zurück sind. Sie möchte so gern alles mitmachen aber ohne richtig was im Napf, schwer zu machen.

Die ersten Tage sind jetzt nur Astronautennahrung (Brei mit Geruch nach Dosenfutter) und Flüssigkeit. Für das Frauli schwerer als für Gayle. Sie hat gestern schon versucht mir und meiner Schwiegermutter die Banane aus der Hand zu schauen. Hunger ist da aber der Darm ist noch nicht so weit. Also lecker Dosenfutter während die Jungs sich quasi ein Steak aus dem Napf futtern. Die Nase wie immer prüfend in den Napf von Ice halten und dann nur Bühe zu bekommen, scheint sie nicht zu stören. Aber bald haben wir auch das gemeistert und es kann langsam wieder etwas mehr in den Napf. Das dicke Pflaster soll morgen ab und ich weiss noch nicht mal wie. Aber das sehen wir ja dann.

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