Von Schottenrock, Haggis und Hunden Teil 1
Unglaublich, dass wir schon zurück sind. Man plant, man kann es kaum erwarten, man wird nervös, man ist aufgeregt und man ist in Schottland. Viele meiner Freunde wissen, das es mein Traum war, seit ich Border Collies haben, einmal nach Schottland in die Berge zu den Schafen und das mit den Hunden. Es war ein ungeschriebenes Versprechen, was ich unserer Bande gegeben habe, ihnen einmal zu zeigen, wo sie eingetlich herkommen und warum sie so auf Schafe stehen.
Viele meiner Freund, Arbeitskollegen und auch Patienten haben mir Mut und Bewunderung zu gesprochen, dass ich tatsächlich im April nach Schottland fahren, ja aber warum wohl?
Zum Anfang zurück…
Ich bzw Thomas und ich waren mit unserem Wunsch nach Schottland zu fahren nicht allein, wie es sich zeigte, ging es meiner Freundin ebenfalls so. Geredet über das wohin und was alles machen, war für uns eigentlich leicht. Das wann weniger… vor gut einem Jahr jedoch wurde uns die Frage nach dem Wann abgenommen…. 23.06.2016 und damit in England die Entscheidung zum Brexit.
Raus aus der EU und das mit allen Vor- und Nachteilen. AAAAHHHHH also bestimmt auch die Einreise mit Hunden. !!! SOS !!!warum schwerer machen?
Taktisch passte die letzte Osterferienwoche und eine Woche Verlängerung bei uns 3 en alle am Besten und so hatten wir das Wann schon mal geklärt. Bleibt das wohin im Land von Schottenrock und Haggis?
3 Menschen und 4 Hunde… also selber auf die Suche begeben, mit weniger Erfolg als gedacht. Zwischenzeitlich aber schon mal die Impfungen aktualisiert (Tollwut-ganz wichtig).
Ok wenn wir nicht weiterkommen, muss eben Hilfe her und die haben wir in Münster gefunden. Ein kleiner Fragenkatalog half das passende Haus in der passenden Umgebenung zu finden und ich bin mehr wie froh, dass wir diese Unterkunft hatten. Ein wahres Highlight.
Jetzt hiess es nur noch die passende Fähre und Entwurmen, ne nicht wir, die Flohfänger 🙂 .
Dann kam die Zeit des Wartens… bis zum Urlaub… die dauert meistens gefühlte Jahre. Zeit die man wirklich auf unterschiedliche Weise nutzen kann. Also man könnte ein Haus kaufen und renovieren 🙂 … oder man kauft sich einen Bulli und baut ihn um. Damit man was zu tun hat, nicht wahr???
Wir waren die mit dem Bulli und das war ein Abenteuer für sich 🙂 .
13.04. Gründonnerstag noch schnell die letzten Erledigungen vor der großen Fahrt und vor Ostern. Bulli – genannt Elise 🙂 warum nur… sie ist blau, war bei Auto Doc und auf Herz und Nieren untersucht, repariert und erneuert worden, alles???
HA HA nein… ein Tag vor dem Feiertag überraschte uns Elise mit einem spontanen Platten und das gegen 20 Uhr. Aufpumpen? Ne nix geht mehr, Ersatzreifen raus, dran und dann??? Mit dem Schrauber telefoniert und erfahren… Ersatzreifen ist vollwertig, ihr könnt damit fahren… PUH Hürde eins genommen.
14.04. 22.30 Uhr Wecker klingelt, na ja unnötig vor Aufregung habe ich so wie so kein Auge zu bekommen.
Hunde in den Bulli, Nerven angespannt wie Bolle aber nun gut, es geht zum Abenteuer unseres Lebens… Auf nach Calais…
Zur Info: Entwurmung 72 bis 24 Stunden vor Einreise nach England unter tierärztlicher Aufsicht und ganz wichtig, in den Impfass muss die Uhrzeit!!! – danke an unsere kundigen Tierärztinnen, die mir noch beim verlassen der Praxis, die nötigen Halsbandmarken in die Hand gedrückt hatten. Gebraucht haben wir sie zwar nicht, aber es hat schön geklimpert 😉 .
In Belgien kam die erste Überraschung beim Tanken. Zapfsäule zielsicher angesteuert und kein Benzin drin??? Ne ne erst mal die Karte zücken und Zapfsäule wählen, dann tanken. Again what learned LOL …
Calais war dann schnell erreicht. Viel zu früh waren wir da aber nicht schlimm, wir haben das Warten mit Schlafen genutzt. Warten auf unsere Reisebegleiterin Claudia mit Hundedame Hazel.
Durch den Zoll waren wir schnell durch. Hundecheck mit Chipslesegerät für alle 3 Hunde keine 10 min und wir waren auf der Fähre. Laut Veranstalter sollten wir 1.5 Std eher da sein, wegen der Untersuchungen. Ok 5 Uhr morgens schlafen die vielleicht noch. Egal wir waren an Bord, eine Fähre eher wie geplant und ab nun gab es kein zurück mehr.
Hunde im Bauch des Schiffes lassen, war schon schwer aber für 1,5 Std. durchaus machbar.
Dover Hafen…
Ab auf die Linke Seite der Strasse und schön Kolone fahren mit Claudia als Wegfinder. 1. Station Tankstelle und Elise bekleben. Ja ja im Rechtsverkehr hat man andere Beleuchtung als links. Dafür gibt es lustige kleine Aufkleber, die uns ein netter, rothaariger, junger Engländern 30 cm vor der Tankstellenwand aufgeklebt hat und somit konnten wir formschön weiterfahren.
London links liegen gelassen, ging es weitere viele Stunden Richtung Edinburgh. Stunden mit Pausen auf echt hübschen Raststätten, die eher Einkaufszentren geglichen haben. Pausen zum Schlafen und entspannen und laufen mit den Hunde. Auf englischem Rassen sehen die Haufen auch nicht anders aus 🙂 aber das nur ebenbei. Mülleimer sind jedoch deutlich höher frequentiert, das ist echt genial.
Viele Stauumfahrungen später gelangten wir an unser Ziel, nur der Hauseingang war nicht zu finden. 3 Runden durch den Ort später und einen sponaten Spaziergang meinerseits, haben wir auf der Rückseite des Hauses den Eingang gefunden. Die Strasse vor Ort war mit unserem Auto und dem bereits parkendem Auto dicht. Wie sollten wir da alles aus zwei Autos auspacken??? Nachbar Bruce gab uns viele echt hilfreiche Tipps und so auch den passenden Parkplatz zum Be- und Entladen gefunden.
20 Stunden lagen zwischen aufstehen und losfahren, Fähre, Zeitverschiebung und erstem Kaffee im Lower Largo.
Ende Teil 1 …
p. S. Haggis wurde gleich am ersten Abend probiert. Thomas hat sich verliebt, ich mag es wohl und Claudia muss es nicht immer haben.