Allgemein

Verrückt

Verrückt, das trifft es ganz genau. Das Wochenende war verrückt und begonnen hat es schon Samstag.

Man stelle sich Folgendes vor. Eine Hundeausstellung, wie der Name schon sagt, werden da Hunde ausgestellt. Mädels und Jungs schön getrennt, aber nicht nur das, auch dem Alter entsprechend werden sie gegen einander antreten. Nimmt man nun noch Corona dazu, dann gibt es noch ein paar Bedingungen, die man als Mensch erfüllen sollte.

Testen, wirkt am besten. Schon Wochen vor dem Termin gab es lustige Verwechslungen, Veränderungen und schließlich jede Menge Verwirrungen. Ich mache mir also einen Termin, damit ich innerhalb der 24 Stunden bin, die ich nun mal brauche. Pünktlich, wie ich Monk bin, fahre ich etwas eher auf den Parkplatz. Beobachte, dass sich niemand in das Testzentrum begibt und traue mich ans Werk. Kopfschüttelnd sehe ich die Dame hinter dem Fenster und mein Bauchgefühl sagt Glückwunsch, das kann was werden.

Meine Fragezeichen sagte der Frau, dass ich verwirrt sein und sie teilt mir mit, dass sie mal auf das stille Örtchen müsse. Weitere zehn Minuten später soll ich meinen QR-Code zeigen, der mir nicht geschickt wurde. Aber sie fand mich ganz oldschool in der Liste eingetragen. Schnell hatte ich das Stäbchen in der Nase und kurz darauf auch Nasenbluten. Aber erledigt; „Der Rest kommt per Mail. Und speichern Sie sich ihren QR-Code für das nächste Mal.“

Nächste Mal, das war jetzt schon blöde. Die Mail kam und der Test war, wie erwartete negativ. Schnell den QR-Code speicher und siehe da, mein Name sieht anders aus, als das, was ich eingegeben habe. Seit ich schreiben kann, übe ich das Schreiben meines Namens und sollte sich alles richtig haben, sonst wäre die Mail ja auch nicht da. Zwei Namen, ein Mensch und die Ausstellung. Kann mehr schieflaufen? 15 Uhr in Verl Kaunitz und dann „mal eben“ die offene Klasse rocken.

Meine Heizung war heute Morgen sehr verhaltensoriginell und machte Geräusche, die meinen Schlaf gestört hat. Hunde in den Garten und lüften, alle zurück ins Bett oder Körbchen und ein Blick auf das Handy. Es ist noch genug Zeit bis 13 Uhr und dem Start. Obacht eine Mail und das vom Ausstellungsleiter, geschrieben um 22.40 Uhr und gelesen von mir 5.30 Uhr. „Falsche Reihenfolge“ im Betreff… mir wird dezent übel und ich lese „… Zuerst werden ab 10.00 Uhr die Rüden gerichtet…“ Fasse ich das mal zusammen; 5 Stunden vorverlegt. Was in meinem Fall hieß, alle Planung, mal wieder, über den Haufen werfen und eben 4 Stunden eher hin.

Schnell noch meine Freundin wecken, denn die muss länger fahren. Box ins Auto, Stuhl, Hund und was zu Essen und dann mal los zur Ausstellung. Mit dem Wissen dort warten wir uns die Beine in den Bauch. 16 Rüden in der Jugendklasse, 11 Rüden in der Zwischenklasse und dann sind wir an der Reihe, mit 12 anderen Rüden. Ich war so frei, ausgerechnet die Box von Ice mitgenommen zu haben und Indy fand es nicht ok, darin zu entspannen. So lag er neben mir, genoss das Getümmel und die Geräuschkulisse. Zwei Stunden ging das irgendwie schon klar, aber als die Shelties zu ihrer Ausstellung ankamen, wurde es auch in unserer Ecke voll. Indy begann Lieder zu singen und wir beide litten an akuter Langeweile.

Endlich, wir durften in den Ring mit den anwesenden 11 Rüden. Aufgeteilt hieß es wieder warten. Bis Indy sich dem Richter stellen durfte. Ein Kopf tätscheln zur Begrüßung, das findet Indy bei keinem ok. So trat Indy einen Schritt zurück, ließ sich aber komplett abtasten und auch Zähne zeigen. Wir liefen, wie geübt und die Rute war überhaupt kein Thema. Das war es sonst immer. Seine zweite Ausstellung und er war sehr beeindruckt von allem.

Wieder warten und dann die Entscheidung, einige mussten den Ring verlassen und wir standen immer noch mitten im Getümmel. Schließlich wurden wir mit drei weiteren Rüden aufgefordert noch einmal zu laufen. AAAHHHH… warum? Ich war verwirrt und Indy hatte einen Husky Rute und wir vergaben unsere Chance auf den 4. Platz. Nicht schlimm für mich, ich war mehr wie stolz, dass wir beide Hummeln nach gut 3 Stunden alles geschafft hatten. Dann wieder mal warten und das auf das Ergebnis. Indy und ich haben ein SG – sehr gut – geschafft. Was für viele traurig und für uns erfolgreich war. Indy ist mit seinen 2,5 Jahren noch nicht fertig mit Entwickeln und das ist auch im Bericht zu lesen. 

Irritierende Dinge gibt es dennoch zu berichten. Wenn Hund -also Indy- vornehm mit Rückzug zu verstehen gibt, das liegt mir nicht. Anstelle hin sich zusammen zu sacken, oder zu knurren, schnappen oder es einfach zu erdulden, ist ein Zeichen von wenig Selbstbewusstsein. Aha, was gelernt. Ich denke, es kommt auf den Blickwinkel an. Ich finde schon, dass Indy Selbstbewusstsein hat, zu zeigen, dass er sich unwohl in der Situation fühlt und das Kopf Tätscheln nicht möchte.

Völlig Reiz überflutet, fuhren Indy und ich nach Hause. Holte Oma und Papa und ab ins Grün unserer Heimat und das fühlte sich zum ersten Mal an diesem Tag normal an. Mir fehlt das Ausstellungsleben nicht, obwohl ich mich gefreut habe einige Damen wiedergesehen zu haben und auch meine Begleitung bei ihrer ersten Ausstellung beistehen konnte. Eine geht noch, oder wie war das…

Stay tuned..

Kommentare deaktiviert für Verrückt