Unser Tag
Unser Tag, der Dienstag. Eigentlich ein Tag wie jeder andere und dann doch nicht wirklich.
Sicherlich kennt ihr das auch, das Terminbuch sieht harmlos aus und man freut sich auf einen ruhigen Tag. Allein 14.45 Uhr der Tierarztbesuch für Indy, dann macht sich das Telefon durch eindringliches Klingel bemerkbar und der nächste Termin steht vor dem Besuch beim Tierarzt.
Alles auf einem Weg erledigen und keine unnützen Umwege fahren, wer kennt das aktuell nicht? Auch wenn die Spritpreise im Moment ja wirklich nett aussehen, aber nett ist die kleine Schwester von… ach lassen wir das. Mehr wie pünktlich stehen wir auf dem Parkplatz und ich gehe uns mal anmelden.
Irgendwie war der Parkplatz so voll, dass ich uns schon im Kofferraum habe warten sehen. Aber nein, das Glück war mit den … ach lassen wir das auch besser und gingen zur Untersuchung. Indy fand den Besuch weniger berauschend, aber die Kontrolle musste sein. Fäden sind raus und der Rest muss nun von alleine einen Weg finden.
Wäre das schön? Natürlich ging es dann doch nicht so einfach. Weitere zwei Wochen haben Indy und ich Leinentango gebucht. Er darf seiner Pfote so viel Luft anbieten, wie es möglich ist und nachts bekommt er einen Schlabberschutz. Artig ist Indy schon, wenn ich ihn beobachte, wenn nicht, muss die Stelle doch mal eben schnell sauber geputzt werden. Daran arbeiten wir gerade und so hat das kleine Ding einen Platz in meiner Nähe gebucht.
Noch schöner wäre es gewesen, wenn mein Kopf dann auch noch mitspielen würde und nicht ständig wie ein Presslufthammer donnern würde. Tablette eins half nicht, Kaffee auch nicht und erst nach der zweiten Tablette und 3 Stunden Schlafen kann ich klare Gedanken fassen. Daher habe ich heute eine kleine Nachtschicht vor mir, wenn ich mal etwas zu Ende bringen will.
Artig liegt Indy neben mir und schlummert. Scheint doch nicht so ohne weiteres an ihm alles vorbeizugehen. Nick war wie immer die Gelassenheit in Person, hoffentlich ist das noch ansteckend und Indy nimmt sich davon etwas an. Unser Tag, eine Achterbahn der Gefühle. Jedoch haben wir das kleine Glück gepachtet, während andere sich von geliebten Freunden verabschieden.
Wie sich das anfühlt, diese Leere, diese Stille und alles ist so fremd. Oh ja, und wie wir das kennen. Vor nun mehr 4 Monaten entschied sich Gayle für ihre Flügel. Einmal um die Welt in Australien war heute auch der Tag es Abschieds. Schlimm, wenn man diese Hündin seit nun mehr 8 Jahren kennt. Es ist etwas anderes, wenn man ihr auch mal durch das Fell hätte strubbeln können. Dennoch kenne ich viele Geschichten, genau wie in Australien viele Geschichten von Gayle präsent waren.
Der Kreislauf des Lebens spielt gerade ein gemeines Spiel. Während die Welpen gerade die Augen öffnen und ihre Welt für sich entdecken, geht eine zauberhafte Hündin. Aber auch vor der Haustür jähren sich Dinge. Wie nah Trauer und Freude zusammenliegen kann, zeigt sich an einem Tag wie heute. Unser Tag war ok und er geht langsam zur Neige. Was, ehrlich gesagt, auch sehr gut ist.