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Und dann…

Woche 3 ohne Ice läuft gerade an. Und dann…… geht die Sonne einfach wieder auf und der Regen kommt. Man atmet weiter und versucht einen Weg zu finden, dass sich alles ein wenig normaler anfühlt. Das klappt an manchen Tagen wirklich gut und an anderen Tagen klappt es gar nicht. Ich laufe auf den geliebten Wegen und an den Stellen, wo wir rechts oder links gehen würden, warte ich immer noch darauf, dass da Ice steht und eine Entscheidung treffen würde.

Und dann ist es eben nicht so. Indy läuft seine Wege und das ist auch wirklich gut so. Keiner versucht in seine Fussstapfen zu treten und keiner kann ihn ersetzen. Viele gaben mir den Ratschlag auf die Bande aufzupassen, damit sie nicht in Trauer verfallen würden. Trauer und Hunde, dass es das gibt, war klar, aber woran erkennen, konnte mir keiner sagen.

Es war Sonntag Nacht. Genauer gesagt 2 Uhr und Gayle weckte mich. Raus in den Garten und das Erledigen ihrer Geschäfte. Danach begann sie im Garten umher zu laufen und etwas zu suchen. Es kam was kommen musste. Der alte Feind Durchfall. Also alle 15 min raus. Aber nein kein Durchfall, nun war es Software und nach weiteren 15 min nur noch umherlaufen. Unruhe war deutlich erkennbar und das nicht nur bei Gayle. Ich begann mir richtig Sorgen zu machen.

So eine Nacht kann lang werden und am Morgen telefonierte ich mit meinem Tierarzt. Schnell stand fest, es könnten zwei Alternativen sind. Trauer oder beginnende Demenz. Ich beschloss meine Maus ein wenig weiter zu beobachten und suchte mir passende Homöopathie. Tagsüber war Gayle wie immer. Nichts ließ darauf schließen, warum sie die Nacht zum Tag macht. Meine Konstitution an Schlaf ging Stück für Stück gen Null. Kaffee half bald auch nicht mehr und ich schlief tagsüber, sooft es mir möglich war. Zusammen mit Gayle, muss ich kaum erwähnen. Immer wieder beobachtete ich sie und nichts schien zu passen, außer Trauer.

Ich nahm es an und überlegte, was ich noch ändern kann. Das genutzte CBD Öl, was gut gegen Trauer helfen, und zwar zu Fröhlichkeit und Wachheit führen kann, wurde schnell wieder abgesetzt. Es dauerte 5 Tage bis Gayle sich an die neuen Umstände gewöhnt hatte. Mir ist oft durch den Kopf geschossen, übersehe ich was? Möchte Gayle vielleicht Ice folgen? Ein Zwiespalt, der mir sehr zu schaffen machte. Heute mit 3 Tagen Schlaf wie gewohnt, merke ich, dass meine Einstellung eine andere geworden ist und sie nun ebenfalls das Trauern durch schöne Herbstspaziergänge ersetzt.

Langsam fühlt es sich nach etwas gewohntem an. Alles läuft wieder etwas normaler. Ice ist jeden Tag in meinen Gedanken und er fehlt mir immer noch unfassbar. Viele Freunde erzählen mir immer noch gern die erlebten Geschichten und mir wird bewusst wie viele Leute er beeinflusst hat. Welche Junghunde er erzogen hat und was er doch für ein genialer Hund war. Ich bin sehr stolz auf ihn.

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