
Manchmal
Manchmal stehe ich mir selber im Weg, manchmal muss ich mich zur Seite schubsen und manchmal ist alles perfekt.Grau ist er, dieser Montag und er beginnt viel zu früh. Schlaftrunken wandel ich die Treppe nach unten, greife nach den Leinen und der Jacke. Eigentlich müsste, nach dem Indy Gesetz, jetzt ein kleiner Gesang ertönen. Aber nein, er bleibt aus. Große braune Augen schauen mich erwartungsvoll an und fordern auf, die Tür zu öffnen.
Also schleichen wir leise aus dem Flur und wollten Gayle noch in den Federn lassen. Indy nimmt mit der Leine unser kleines Tischlein mit. Ich weiß nicht genau, wie er es geschafft hat durch ein Nadelöhr an Beinen zu klettern und sich das Tischlein als Rucksack zu schultern. Ich verfrachte nicht gerade leise den Hund zurück auf Anfang und wir versuchen erneut aus dem Haus zu schleichen.
Vor der Tür erwartet uns ein dunkles Grau und etwas Feuchtigkeit in der Luft. Die Laterne, die gerade Dienst hat, beleuchtet 1A den Nebel und macht alles ein wenig wie in einem schlechten Horrorklassiker.
Gut, dass ich zwei Hunde dabei habe. Nick schlendert neben mir und möchte mit Indy so früh noch nichts zu tun haben. Wir beiden haben noch Bettmodus und so zeigt uns Indy den Weg von Busch eins zu Busch zwei. An Busch drei drehe ich ab und möchte wieder ins Trockene. Nick, der Verräter, hat inzwischen so viel Sauerstoff in den Lungen, dass es als Kaffee durchgeht und zieht mich samt Indy auf den Parkplatz gegenüber. Hier muss so was wie ein Verlag sein, und die Beiden reichen ihre Artikel ein.
Ich stehe also im Licht der Laterne, mit dicken Socken über der Hose, Crocs und dicker Winterjacke im feuchtfröhlichen Enniger und warte auf meine Boyband und den Weg zurück. Als sie sich von dieser Stelle lösen können, parken die ersten Angestellten, der Unterkunft hinter mir, ihre Fahrzeuge und bringen ein fröhliches „Guten Morgen“ über ihre Lippen. Oder klang es nur so nett, weil meine Aufmachung eher als entflohener Sträfling erinnert? Aber welcher Sträfling nimmt zwei Hunde mit, stellt sich unter eine Laterne und wartet auf Publikum?
Zurück am Haus ist alles still. Gayle schläft während Thomas mich fragt, wer heute Morgen schon einen Umzug im Flur begonnen hat. Da ist es wohl von Vorteil, wenn man das Gehör im Alter etwas leiser gestellt hat. Ich wecke Gayle und wir gehen in den Garten. Der zurzeit eher eine Wüste aus Erde mit etwas Salat ist. Rasen hat eben auch mal Urlaub. Gayle morgens aus den Federn zu schütteln und mit auf unsere kleine Runde zu nehmen, habe ich mir abgeschminkt. Da reicht der Ausflug in das Naherholungsgebiet am Haus. Da mein über alles geliebter Herr Professor im Garten morgens seine Blase nicht mehr leer macht, beginnen wir eben den Tag an den Büschen. Hat mich gut erzogen der Herr. Aber aus gesundheitlichen Gründen nehme ich das gern in Kauf.
Zufrieden, satt und müde kuschelt sich das illustere Rudel erneut in ihre dafür vorgesehene Kissen und ich? Ich begebe mich ins Bad und beginne meinen Tag erneut. Begrüße die Zahnbürste, streichel mit der Bürste mein Haar in Form, was es wie immer nicht will, also Haargummi und fertig. Etwas nett duftendes dahin wo es hingehört und fast ist die Restaurierung geglückt. Na schau mal einer an. Da wir nun schon so früh wach sind, nutze ich das gleich für den Einkauf des Tages. Blöd nur, wenn die Finger noch nicht ihren täglichen Sport gemacht haben und schon beim Einkaufswagen holen, den Euro zwar in die Vorrichtung bekommen, aber den Verschluss nicht zusammen gedrückt bekommt. Ärgern Teil eins, also ohne den Wagen in den Laden.
Ein Karton geschnappt und los. War ja nicht viel, oder doch? Es wird immer mehr als der Karton Fassungsvermögen hat. Ich biege um die Ecke und eine ältere Dame kommt mir mit einem Wagen entgegen. Ärgern Teil zwei, ich bin halb so alt und bekomme den Einkaufswagen nicht gelöst, aber Oma schafft das im Handumdrehen. Was liebe ich meine Arthrose… NICHT…
Das Kassenband gefüllt und den Karton in einer neuen Reihenfolge gefüllt, passt nie und nimmer wie vorher. So jongliere ich den Einkauf in Richtung Auto, freue mich über ein unfallfreies Ankommen. Öffne die Tür und die Salami geht auf Reisen. Natürlich unter das Auto. Weitere 5 min später habe ich sie wieder und sitze im Auto. Ich brauche erneut Deo und ein paar neue Daumen. So ist es wirklich anstrengend.
Weitere 3 Stunden später bin ich in der Natur. Atme frische Luft, habe die Hunde um mich laufen und bin zufrieden, wie schon lange nicht mehr. Gayle schnüffelt am Gras und lässt sich Zeit, Indy erkundet 200 Meter weiter den Graben und Nick ist 50 Meter hinter uns und studiert den Baum. Endlich der Teil des Tages, der nicht weh tut, etwas an Zeit frisst, aber das Beste ist, was mir passieren kann. Ich Zeit, die manchmal Stunden dauern könnte. Gefühlte 50 Meter vor dem Auto beginnt der angekündigte Regen seine Arbeit und ich bekomme die Jungs noch relativ trocken ins Auto. Gayle stört der Regen genauso wenig wie mich und so schlendern wir in aller Ruhe zur fahrenden Hundebox und schließlich nach Hause.
Und euer Tag so?
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