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Lisa und die Border Collies

Lisa und die Border Collies… klingt nach einem Titel für ein neues Buch. Und tatsächlich ist es fast so.Wenn ich was plane, geht es zu 90 % in die Hose, wird verworfen oder mit dickem Stift durchkreuzt. Das kenn ich nun schon und so versuche ich neue Strategien. Sonntag einen Termin für Montag und dann nach der Arbeit schnell aufbrechen, damit mir keiner in die Quere kommt. Raus aus der Praxis, rein ins Auto und ab nach Hause… dort werden die gesammelten Werke a la Border Collie ins Auto mannöviert und zur Wiese meines Vertrauens gebracht.

Innerlich hoffe ich, das keine Nachricht kommt: „Eine Kollegin ist krank kannst du kommen?“…Nein nein und nochmals nein… ich habe vor dem Indy mal zu zeigen, was so der Sinn des Lebens seinen könnte. Brav erkunden alle 4 ihre Naherholungsgebiete und hinterlassen Nachrichten für en Rest der münsteraner Hundeschaft. Das Wetter und seine Schwüle erledigt den Rest so das ich schneller wie sonst den Rückweg anordne. Ich freue mich, denn noch verlangt keiner meine weitere Anwesenheit. Ein dickes Bussi für den Mann und einen zufriedenen Blick auf Gayle und wie sie es sich gerade bequem macht, macht es mir leichter den Jungspunt einzupacken und zu fahren.

Dennoch schauen zwei paar große braune Augen hinter der Schaufensterscheibe während Indy und ich das Navi bemühen uns den Weg vor zu diktieren. Es ist schon wie ein Verrat ohne meine bisherigen Verlasshunde auf die Reise zu Schafen zu fahren. Aber nein heute ist Indys Tag und so fahren wir allein. Und wenn ich zurück bin gibt es einen dicken Batzen Dörrfleisch als Entschädigung. Also fahren Indy und ich los Richtung Steinfurt und zu Lisa.

Schafe… eine kleine Gruppe…7 Jahre ohne Junghund… wie war das noch? ÄHHHH Hilfe…  und ja genau das war einer der Gründe warum wir uns aufgemacht haben. Nebenbei kann sich Züchterin Lisa ihren Nachwuchs nicht nur aus der Ferne sehen, sondern auch mit ihm rumalbern und knuddeln, ihn die Ohren auf links drehen oder auch mit ihm um die Schafe tanzen. Ganz egal was es wird, wir werden alle Spass haben. Der Stress der Arbeit ist vergessen und die Aufregung groß als wir eintreffen und schon erwartet werden. „Fährste hinterher?“… aber sicher doch und mit Freude.

Mama Christmas und Onkel Deep waren auch gleich mit dabei und so starteten wir mit einer Runde laufen. Indy und Deep waren sich schnell einig… zusammen laufen, schnuppern und die Welt erforschen alles völlig ok. Christmas begrüßen und einen Schlabber ernten, war da schon eher eine Herausforderung aber schließlich waren Mama und Sohn zusammen die Welt erkunden. Lisa und ich hatten viel zu besprechen und das obwohl wir eigentlich schon regelmässig schreiben. Aber so vi sa vi plus 1,50m ist dann doch noch viel schöner.

Schafe… ja das sind die plüschigen Dinger, die den Rasen recht kurz halten und immer dann von dannen hopsen, wenn Hund auftaucht. So wurde Deep als erstes Hilfspflaster mit zur Wiese genommen. Auf die Frage ob ich testen möge, war das; „ach wie lieb aber willst nicht du erst einmal?…“ 7 Jahre und mein löchriges Hirn machen es nicht leichter mit Indy unbefangen zu starten. Und so verschwand ich an einen Baum und zückte dafür mein Handy für Videos. Ja und ich bin doch lieber mit Fotos beschäftigt als mit Videos… das habe ich schnell gemerkt. Sollte ich üben denn es lohnt sich, wenn man denn passend filmt.

Indy und seine Leine wurden getrennt und schwupps machte Indy das was junge und unerfahrene Hunde tun… aus einer Gruppe Schafe mehrere machen. From Chaos to control… immer wieder flackerten diese Worte in mir auf. Lisa blieb bewundernswert ruhig lies ihn probieren, was schnell zeigte, das er sich Hilfe bei ihr holte und versuchte aus testen Struktur zu machen. Für mich war es… warum macht er das? Warum macht er so viel Druck und warum geht er nicht komplett hinter die Schafe? Warum treibt er das eine nicht zurück? Warum… warum… warum…

Weil er gerade 9 Monate alt ist und weil er anfängt, weil er übt und weil er gerade lernt. Weil er versucht zu gefallen und Ideen hat und diese ein Lenkung brauchen in die richtige Richtung. Ja ich glaube das war der Grund warum es besser ist, das Lisa und ihre Border Collies Indy den Einstieg erleichtern. 10 Schafe sind doch mit einer anderen Dynamik dabei als 80. Zufrieden und glücklich schauten schaute nicht nur ich auf Indy und seinen ersten Versuch in der Welt der Schafe.

Zukünftig werden wir versuchen diese Grundsteine auszubauen und weiter zumachen. Unfassbar fand ich wieviel seiner Arbeitsweise Papa ähnelt und von Lisa bekam ich die Bestätigung, das auch Christmas viel in Indys Arbeitsweise zu entdecken ist. Ach was macht das einen froh, wenn man die Generationen in diesem kleinen Wesen widerentdeckt und all das was man geplant hat, aufgeht. Aufgeregt und gespannt bin ich noch auf Indys Bruder, der ebenfalls die Schafe kennenlernen wird.
Ich kann mich nur noch einmal dankend wiederholen… schöner Nachmittag, der die Alltagsorgen für wenige Stunden davon geblasen hat. Zuhause wurden wir beide sehr freudig empfangen und so plane ich mal wieder… dieses Mal dann vielleicht mit Nick im Gepäck???

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