Langsam
Wenn man auf etwas wartet, dann vergeht die Zeit langsam, wie im Schneckentempo. Als Kind konnte ich es kaum erwarten, dass Weihnachten ist. Adventskalender waren da die Abwechslung schlecht hin. Bereitet man sich da schon auf das Warten vor? Ich kann von mir behaupten, warten kann ich zwar, aber ich finde es nervig.
Wenn man vom Tierarzt die Auflage bekommt 14 Tage Leine, Kragen und wenig Bewegung. Merkt man erst einmal, wie langsam die Zeit voran schleicht. Streife ich Nick den Kragen über und sehe in seine braunen Augen, sage ich ihm jedes Mal wie viele Tage es noch sind, bis er auf das Ding verzichten kann. Bei Nick fällt auf, wie genügsam er ist. Der Kragen ist sogar weniger störend, wie die aufblasbare Version. Ich dachte, tu ihm mal den Gefallen und befreie ihn von dem Empfangsgerät.
Sehe ich Nick sich zur Ruhe legen und seinen Kopf auf halb acht, greife ich schnell zu dem Kragen. Damit liegt er entspannten und schläft besser. Man kann es ihm wirklich ansehen. Also wechseln wir gern mal mit den Dingern. Es läuft also gut. Eine Routine an Spaziergängen stellt sich gerade nicht ein. Es ist wirklich nicht so einfach nur 10 min zu gehen, wenn Queen Mum da gerade erst warm gelaufen ist. So teilen wir uns gerade die Spaziergänge. Thomas bewegt Nick und ich den Rest der Bande.
Und dann sieht man Gayle, wie sie auch sehr langsam durch die Gegend stromert. Ihr fehlt Nick, das merkt man. Ist er seine 10 min mit uns unterwegs, ist sie auch zügiger dabei. Generell kann man sagen, ist Gayle wieder die alte, seit Nick aus der Klinik zurück ist. Futter war morgens wirklich ein Problem für sie. Sie hatte Anlaufschwierigkeiten, das Futter zu nehmen. Erst als ihr Kreislauf rund lief, ging es langsam. Jetzt wo Nick wieder neben ihr sein Frühstück einnimmt, hat sie auch wieder Hunger.
Da sag mal einer, Hunde können sich nichts merken. Also Gayle anscheinend schon. Rituale sind nun mal Rituale. Morgen geht es erneut zum Tierarzt. Nicks Blutwerte müssen noch einmal kontrolliert werden, ob seine Nierenwerte inzwischen wieder normal sind. Ich bin gespannt und hoffe sehr, dass wir bald ein wenig Ruhe haben und alles langsamer angehen können. So wie es unser Rhythmus möchte. Alles eine Frage der Geduld und die ist bei mir eher Mangelware, als bei Nick. Er nimmt das an, was sein muss, spielt nicht verrückt wegen der Plastiktröte und freut sich über jeden noch so kleinen Ausbruch aus dem Alltag.
Noch 8 Tage und er kann hoffentlich wieder laufen, wie er will. Am Zaun die Leute erschrecken und die Tauben im Baum vertreiben.