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Irgendwas ist immer

Irgendwas ist immer

Jemand sagte einmal zu mir: Wenn es nur gute Tage gäbe, wärst du dann zufrieden? Oder würde ein schlechter Tag dir zeigen, wie schön gute Tage sind?

Ich halte die Tasse meiner Freundin in den Händen, mit der weißen Aufschrift auf rotem Grund, *irgendwas ist immer*. Automatisch huscht mir ein Lächeln über das Gesicht. Wenn die Tasse schon Mut zu spricht, kann der neue Tag doch einfach nur gut werden.

Schließlich hatte ich gestern mein Tag des Chaos und das kann doch so nicht weiter gehen. Und doch ein kleines bisschen schon. Zugegeben, wenn man verschlafen hat und der Ablaufrahmen so schon eine leichte Delle hat, kann man sich zurücklehnen und hoffen, dass der Kelch an einem vorübergeht, oder man nimmt die Challenge einfach an.

Ich hatte nun mal ein paar Termine und die wollte ich gern auch halten. Einen musste ich ganz zu Beginn des Tages absagen, Familienangelegenheiten gehen immer vor. So war ich froh, wenigstens den Spaziergang mit meiner Freundin in den frühen Morgenstunden einhalten zu können und wir an meine geliebte Ems konnten. Völlig entspannt lief nicht nur ich, auch meine Jungs hatten viel zu lesen.

Die Stelle zum Schwimmen näherte sich und alle vier rannte, wie immer, vor. Ungewöhnliche Geräusche ließen meine Freundin und mich schneller werden. War da schon wer und hatten unsere Hunde Ideen? Tatsächlich war ein junges Pärchen am Hundestrand. Etwas überrascht aufgrund der Anflugobjekte zum Wasser, saßen sie senkrecht. Was vorher war, nimmt einfach mal die Ems und spült es weg.

Nick steht am Rand des Wassers, Indy untersucht das Ufer und Nadjas Hunde haben Spaß im seichten Wasser. Wir entschuldigen uns höflich und ich versuche Nick davon zu überzeugen aus dem Gewässer zu kommen. Er hingegen schwimmt genüsslich auf die andere Seite, schließlich versuche ich Indy davon anzuhalten, die beiden Figuren auf der Decke zu begutachten. Sicherheitshalber packe ich mein zwei an die Leine und versuche an den Personen vorbeizugelangen, ohne dass sich Nick schüttelt.

Klappte natürlich nicht, aber die zwei nahmen es mit Humor und wir gingen lieber weiter. Zurück am Auto fand Nadja heraus, warum Nick sich so komisch verhielt. Ein Frontzahn hat mit ihm gebrochen, um es mal flauschig zu umschreiben. Mein Kreislauf verabschiedete sich und ich schaute mir die Emsauen vom Parkplatzboden an. Nadja berichtete, was mir am Boden liegend entging.

Eine Stunde später stand ich mit Nick auf dem Parkplatz des Vertretungstierarztes und wir lernten einmal einen anderen Tierarzt kennen. Ich liebe meinen Tierarzt sehr und vertraue ihm, daher warten wir und es wird nichts Schlimmeres passieren, das konnte die nette Vertretungsdame uns samt einer großen Portion Schmerzmittel mit auf den Weg geben. Glücklich nach 5 Stunden wieder zu Hause zu sein, kommt der Anruf aus der Werkstatt.

Unser Auto außer Dienst könnte nun wieder seinen Dienst verrichten. Eine Woche Werkstatt-Urlaub sei dank, jedoch kann ich schlecht mit zwei Autos fahren. Gut das gerade ein Freund auf einen Kaffee zu Besuch kam. Er brachte mich und die Jungs zur Werkstatt, da der nächste Termin bereits wartet. Endlich wieder ein Auto mit Klimaanlage. Herrlich, was habe ich das vermisst. Auf zum Termin und noch rechtzeitig da. Auf dem Rückweg beginnt unser fahrbarer Untersatz erneut, mit dem orangen Lämpchen nach der Werkstatt zu rufen.

Ich rief an und sollte direkt wieder kommen. Indy fahr das Fehler auslesende Männlein interessant, aber schließlich war er einfach zu müde und legte sich hin. Nick betreute den jungen Mann noch ein Weilchen und schließlich bekamen wir wieder das OK fahren zu können. Endlich… inzwischen knapp 16 Uhr hatte ich doch Hunger. Ein Apfel und eine Banane sind nicht so satt machend. Ich fuhr los und stand an der nächsten Kreuzung wieder, mit leuchtender Warnleuchte am Auto.

Es reichte mir und ich rief erneut mein Helferlein in der Not. Berichtete was los war und bat ihn in 10 Minuten wieder an der Werkstatt zu sein. Ich brachte erst einmal die Hunde nach Hause. Nahm mir einen weiteren Apfel und fuhr das Auto wieder in die Werkstatt. Der Mann hinter dem Tresen fand unsere spontan Treffen sehr erheiternd. Meine Stimmung sank ein wenig. Ich stieg in das Safety-Car und wir fuhren los.

Es dauerte nicht lange und ich bemerkte den Verlust meines Haustürschlüssels. Der wird doch nicht im Auto liegen? Doch tat er und so fuhren wir zum 4. Mal zur Werkstatt. Peinlich, genervt, aber mit Schlüssel stand ich 10 Minuten später in der Einfahrt vom meinem KIA. Stieg ein und wollte mir einfach nur etwas Süßes holen. Im Anflug auf die Schokolade meiner Wahl stellte ich fest, leer… Wunderbar… Ich suchte nach Ersatz und genoss kurze Zeit später im Auto ein großes Stück Nougat.

Zu Hause empfingen mich die Jungs müde und glücklich. Ich gab das Futter einmal etwas eher raus und suchte den Weg ins Bett. Bevor mir noch das Messer aus der Hand in den Fuß fällt, oder eine Wespe mich attackiert. 20 Uhr waren dann entspannte Runden mit den Jungs geplant und das mit jedem allein. Ich brauchte das, damit ich meinen Kopfschmerzen zeigen konnte, wer hier das Sagen hat.

Eindeutig sind solche Tage dafür da, um zu sehen, wie entspannt und ruhig eigentlich mein sonstiges Leben ist. Heute freue ich mich, dass ich einfach nur alles überlebt habe. Nick gut klarkommt und ich wahnsinnig tolle Freunde habe, die mich per WhatsApp begleitet haben und mir immer und immer wieder Mut zu gesprochen haben, den Fahrdienst übernommen haben, oder auch mich einfach in den Arm genommen haben, als ich hätte heulen wollen.

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