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Herbsttag

Da ist er, der erste richtige Herbsttag. Der Wind lässt die Blätter meiner Zierkirsche gegen die großen Fenster des Landens streichen.

Unfreiwillig mache ich mir Gedanken, ob es schon so kalt sei, dass ich dem Ofen etwas Arbeit verschaffe? Oder mir, wie eigentlich immer, nur kalt ist, weil der Wind sich geräuschvoll durch die Türritzen drängt. Nick liegt auf meinem ausrangiertem Federbett und nur die Nase schaut aus dem Berg an Bett heraus.

Indy habe ich eine dicke Schaffelldecke auf seinen Lieblingsplatz gelegt und auch er kuschelt sich richtig ein. Herbsttag oder schon Winter? Gerade heute sind wieder lustig gemeinte Sprüche unterwegs, egal wo man hinschaut, das Thema Heizen ist nicht wegzudenken. Ich rühre meinen Kaffee, der angenehme Trinktemperatur hat, weil ich mal wieder mit dem Quatschen mit Australien versackt bin.

Neue Fotos von den Kleinen treffen täglich ein und ich kann nicht umhin, zu vergleichen. Ganz offensichtlich hat sich ein Nick unter die Welpen gemischt. Natürlich ist das nur im entfernten möglich, aber als Opa der Bande doch schon irgendwie wieder. Ich vergleiche Fotos von Nick in dem Alter und schicke sie nach Down under. Zurück kommt die Antwort, die ich erwartet hatte. Du hast recht.

Wer nun zu suchen beginnt, sei gesagt. Hierbei geht es nicht um Optik im offensichtlichen Sinn. Man kann an einem der Welpen die Statur von Opa Nick erkennen. Kräftig in allem, kräftiger Kopf, Körper und Beinchen… wenn man sich die Zeichnung mal wegdenkt, oder anpasst, hat man einen Nick. Wenn da nicht die paar Kilometer zwischen uns liegen würden, wäre ich schon längst mal da gewesen.

Eine typische Zeichnung aus den Linien von Indy, Nick und Gayle zeigt sich auch ziemlich deutlich. Das kleine Herz auf dem Kopf hat eine Hündin bekommen. Sezieren leicht gemacht, grinse ich und schaue mir die Kleine mit dem Blitz auf dem Kopf an. Schmale Blässe und eine Erinnerung an Indy keimt auf. Prima alle vertreten bis auf Ice. Aber der gute Kerl stammt nun mal aus der anderen Linie, die es ihm Ursprungskennel mal gab.

Genetik am Herbsttag vertreibt auch die miese Stimmung. Eine weitere Windböe treibt ein paar Blätter an mir vorbei und ich bin froh noch nicht nach draußen zu müssen. Stattdessen mache ich mir einfach noch einen heißen Tee, ziehe mir dickere Socken an und mache mich gleich an die Arbeit, weitere Karten zu malen. Auch das muss irgendwie mal fertig werden.

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