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Fehler sind das Tor zu…

… neuen Entdeckungen (James Joyce)
Und wie recht er damit hat.
Wenn man die Wäsche wegsortiert und dabei die Sachen in die Hände bekommt, die einem bei einem wunderschönen Urlaub begleitet haben, spätestens dann ist klar, der Alltag hat uns wieder. Heute jedoch nicht so ganz. Unser Wecker hatte heute auch mal seinen freien Tag und so bummelten wir so vor uns hin.
Zum Abschied unserer Tante waren die drei Knalltüten auch mit dabei, da sie aber vorher ihre Lieblingsausflüge über die Felder ein wenig zu ausgiebig gefröhnt haben, mussten sie im Auto warten und abbröseln. Das untermalt Queen Mum gern mit nettem Jaulen, was wohl die Passenten gedacht haben, die sich eifrig an unserem Auto vorbeigeschoben haben?
Auf dem Fahrersitz trohnte Prinz Charming himself Nick und schaute jeden böse an, der zu nah an unser Auto kam. Ice guckt so vor sich hin und macht nur mit, wenn der Jaulton in ein Konzert umgewandelt wird und Nick stimmt als letzter Ton mit ein. Ein singendes, klingendes Auto wunderbar. Erscheint einer von uns auf der Bildfläche ist spontan Orchesterprobenpause und alle scheinen seit Stunden zu schlafen. Riesig und das Gesamtkunstwerk dürfen wir nun mehr seit über einem Jahr erleben und das nicht gerade mit wachsender Begeisterung. Beobachten konnten wir, wie ein Mann mit Regenschirm einmal unsere Heckscheibe bearbeitete worauf ihn verbal bearbeitet haben. Seither ist allein sein im Auto gelegentlich suboptimal.
Jeder Einkauf samt der Bande wird so zur Übungseinheit und nicht jedes Mal wird seitens der Hunde geprobt. Heute waren wir im Laufe des Tages öfter mal an den einen oder anderen Laden gefahren und das Trio Infernale durfte warten. Mal wurde gesungen, mal wurde nur verdutzt geschaut und auch mal nur geschlafen. Ach ja langweilig kann aber auch jeder.
Ich hatte die tolle Idee auf dem Rückweg eben in der Pampa anzuhalten, mich mit dem vierbeinigen Fussvolk rauszuschmeissen und Thomas zum nächsten Parkplatz an einem der Windräder wiederzutreffen. Schon auf dem Weg zum Ausstieg kamen uns zwei herren- oder frauenlose Hunde entgegen, wobei einer so klein war, das er locker unter unser Auto gepasst hätte. Ich öffnete die Tür und der Minihund wollte glatt zu uns einsteigen. Ähm… ne das geht wohl so nicht. Ein Rufen vom entlegenen Bauernhof ertönte und beide macht sich von dannen… Ich habe uns schon mit 5 Hunden alle Höfe abfahren sehen…Sachen gibt es…
Das Ganze wurde nur noch von unserem Abenteuerrunde nachmittags getoppt. Schon beim Anflug auf den Parkplatz sah ich eine Frau mit typischer Körperhaltung… da übt wer mit seinem Hund.
Hör mal auf unserer Runde? Jetzt? Ein no go … wir wohnen schließlich allein auf der Erde. OK wollen wir mal nicht so sein, warten wir und geben ihr Zeit an uns vorbeizutrainieren. Schließlich sitzen wir im Auto und haben es warm.
Es ging 2 Schritte vor, 3 zurück… und spätestens jetzt erkannte ich … Border Collie und das Training der Leinenführigkeit. Das kann dauern, erst wollte ich die Runde dann eben anderesherum laufen, aber dafür war ja dann der Bach zum saubermachen zuerst dran und die drei dann immer noch dreckig. Ne irgenwie blöd.
Heute hatte ich mal die Leinen an Bord und so habe ich die schmückenden Dinger an den Hunden drapiert und lustig und fröhlich den Weg zum Unterricht genommen. Border Collie gesichert am Halsband und am Geschirr, a ha ein Schwerverbrecher. Ich begrüße die Frau und meine drei sind Feuer und Flamme… er spricht unsere Sprache. Er lag bereits 20 Meter bevor wir in seinen Dunstkreis kamen. Ich fragte, was denn trainiert würde und bekam Leinenführigkeit zu hören. Er hat von seinem Kollegen (Aussi) gelernt, das man in der Leine stehen muss, um andere Hunde zu begrüßen. Ok er lag… Gayle fing an sich nicht mehr für ihn zu interessieren. Also fragte ich, ob ich sie los machen sollte. Hündinnen sind ja immer netter als Rüden. Tja ob Gayle das auch wusste?
Typisch Gayle ging freudig hin und beschnupperte den jungen Mann. Er (an der Leine) freute sich zurück und wollte ebenfalls mal ein wenig Poposchnuppern. Nicht mit Gayle, ihr Hintern ist heilig, da schnuppert man nicht und das gab sie auch lauthals auf Ohrhöhe zu verstehen. Entspannte Dame an der Leine, entspannter Rüde an der Leine, meine Jungs freu freu freu…. wir auch …
Als ich fragte, ob ich einen der Jungs losmachen dürfe, wurde sie unruhig. Das wollte ich nicht und so liefen die Herren der Schöpfung dann eben alle an der Leine. Bricht denen kein Zacken aus der Krone. Gayle war inzwischen schon unterwegs auf Suche nach Kräutern, Hasenlakritz und Ähnlichem. Der junge Border war ihr jetzt sehr über, sie wollte gern weiter.
Ice eroberte sich dann im passenden Moment ein paar Zentimeter, um doch noch Nasenkontakt aufnehmen zu können und die zwei fanden sich super. Nick inzwischen hatte aufgegeben, den jungen Mann kennen zu lernen und wollte eigentlich nur noch sein Stück Wiese erschnuppern. Radfahrer trennten unser Aufeinandertreffen und so konnte ich meine von der Leine lassen und keiner wollte auch nur im Ansatz hinter der Dame samt Border Collie her.
Das hätte ich am wenigsten erwartet. Übung macht den Meister, Fehler sind dazu da sie zu machen und daraus zu lernen. Ich bin der Dame dankbar, so konnte ich lernen, dass meine auch mal gern neben Hunden laufen zu denen sie vielleicht keinen Kontakt haben werden und es war ok. Kein Zerren, kein maulen … was bin ich stolz auf das Rudel.
Weiter auf unserem Weg ertönten dann in der Ferne wieder die bekannten Schüsse der Jäger. Ja wir sind wieder daheim. Alles beim Alten und doch mit einem guten Gefühl keine Pöbler an der Leine zu haben…zumindest gegenüber rassespezifischer Hunde 🙂

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