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Es erinnert…

Sonne, es erinnert an Frühling und doch war gestern noch Winter. Meine Kopfschmerzen erinnern daran, dass das Wetter seine eigene Geschichte schreibt.

Wenn man schon mit einem Schädel aufwacht, dass man Sorge hat durch den Türrahmen zu passen und wenig später mit einer Tablette dem Ganzen Herr werden will, muss das nicht zwangsweise ein Montag sein. Passt heute aber, wie Faust auf Auge. Nicht bewegen und einfach liegen blieben, war so ein schöner Plan. Nick und Indy fanden das ebenfalls die beste Version in den Start dieser Woche.

Und dennoch muss man irgendwann das warme Bett verlassen, denn die gnadenlose Uhr rückt weiter und weiter. Kurze Zeit später sitzt die gesamte Familie Schaller im Auto und fahren, routinemäßig in die Natur. Jeder hat so seinen Plan vom Start in den Tag. Das Wetter war mies drauf und schüttete Eimer weise Wasser aus dem Himmel.

Die Hoffnung stirbt ja zuletzt und so war der Plan, an der Wettergrenze oder auch der Enniger Glocken Grenze zu gehen. Wenn es im Örtlie regnet, dann muss das nicht für die Bauernschaft gelten. Schon mehrmals erlebt und so sollte das heute auch sein. Nur leider hatte die Regenwolke kein Einsehen und gab alles. Ich beschloss, reicht, wenn einer nass wird, also vom menschlichen Part. Ich wollte aussteigen und mit den Jungs zum nächsten Parkplatz laufen, wo unser Fluchtwagen warten sollte.

Kapuze ins Gesicht gezogen, mutig die Tür geöffnet und schon in der Pfütze gestanden. Ums Auto getanzt und den Kofferraum geöffnet. Normalerweise empfangen mich da zwei nasse Nasen und drängeln sich nach draußen. Heute schauten zwei ziemlich siegessichere Jungs in das Nass, sahen mich und setzten sich wieder auf ihre vier Buchstaben. Die Gesichter sprachen im Chor; „Bitte Kofferraum schließen, Danke ans Personal und vielleicht erreichen sie uns zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal.“

Beschlossen ist, beschlossen und fuhren wir wieder nach Hause. Das Auto war inzwischen vom Salz befreit und annähernd sauber. Ich immer noch nass, so ging ich eben im Ort. Der Regen war weniger und die Straßen inzwischen auch Salz befreit. Nick, da er schon in seiner Jacke steckte, und ich liefen die erste Runde und Indy hörte ich leise traurig rufen *will mit*. Einer nach dem Anderen, dachte ich mir, um es mir und meinem Kopf etwas leichter zu gestalten.

Nick und ich wurden auch noch einmal mit einem ordentlichen Guss erfrischt, Indy und ich durften uns dann blauen Himmel ansehen. Egal, eine Tasse Kaffee später beobachte ich die Bäume gegenüber, wie sie mir Applaus klatschen, während der Ofen langsam das Zimmer warm macht. Alles wie immer, wenn da nicht die Fernbedienung für mein Radio streiken würde. Weihnachtsradio erklingt und ich muss gestehen, bin zu faul Batterien zu holen und lausche eben noch den netten Weihnachtsliedern. Indy liegt zusammengerollte auf dem Schaffell im Schaufenster, direkt neben Nick, der sich das Bett erobert hat.

Es erinnert an die Vorweihnachtszeit. Endlich passend kalt draußen und warm drinnen. Einen Blick entlang der Schaufenster und die Weidenkätzchen machen alles zunichte. Sie blühen in zartem rosa, also doch Januar und ich hol mir jetzt noch ein Kaffee.

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