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der August

Der August war ein Monat voller Überraschungen, neuer Menschen und Abenteuer.

Wir schreiben zwar gerade den 23.08., aber ein Ende ist absehbar und geht schneller als man denkt. Dabei war eben genau der August so voller Abenteuer und Geschichten, dass es nur schwer ist, alles in eine Kurzfassung zu verpacken.

Spulen wir eine Woche und zwei Tage zurück. Es ist Mittwoch, heiß und ich auf dem Weg nach Hamm. Sylvia und Großstadt ist nicht immer die beste Idee und doch muss es manchmal sein. Zum Bahnhof musste ich, um drei Ladies aus Neuseeland abzuholen. Ein Unterfangen, das vor einigen Jahren begann und mehr durch Herumalbern zur Realität wurde.

In Neuseeland wohnt Nick´s Sohn Tripp aus Australien. Absolut naheliegend, dass man sich dann mal eben bei einer Europareise besucht. Und so waren die Europameisterschaften im Agility in London und Umgebung der Anlass Enniger zu besuchen. Neben so klanghaften Namen Sydney, Singapur oder London, Brüssel oder München ist ein Ausflugsort klein Enniger geworden.

Ich kannte nur die Besitzerin von Tripp durch viele Gespräche über Facebook und Co., schnell war klar, sie wollte den Papa ihres Rüden gern kennenlernen. Nichts weiter als das und so stand ich in Hamm, ein Bild mit Welcome Kiwis in der Hand und sah mich drei Frauen voller Freude und Power gegenüberstehen. Die der Deutschen Bahn und ihren Tücken getrotzt hatten.

Die Tage in Enniger war herrlich. Landleben und Idylle, die die Ladies nicht kannten. Orte, die für mich unspektakulär sind, waren für sie ein Highlight. Und natürlich unsere drei Hunde, wo sie endlich wieder Fell kraulen konnten. Es gab so viel zu reden und so wenig Zeit. Nick ist seinem Sohn ähnlich, oder umgekehrt, auf jeden Fall hat er bei Tripp eine Kopie in die Welt gesetzt. Genetik ist schon wirklich toll.

Ich war selten so traurig, die drei wieder in Hamm am Hotel abzugeben, denn für uns stand eine Fahrt quer durch Deutschland an. Menschen zu treffen, die gleich ticken, sich trotz fremder Sprache total verstehen und die man nicht mal eben wiedersehen kann, fühlt sich nach Trennung an. Tränen flossen auf beiden Seiten. Inzwischen sind sie nach 36 Stunden Flug alle wieder bei ihren Familien und Hunden.

Wir packten die Sachen und fuhren nach Garmisch-Partenkirchen durch eine unglaubliche Hitze und ich hoffte nur auf eine Klimaanlage im Zimmer unseres Hotels. Es war ein Zimmer im Erdgeschoss mit Tür zur Terrasse samt angrenzenden Garten. Perfekt, bis auf die anderen Zimmer, die auch den gleichen Trick hatten. Da unsere Bande von Natur aus neugierig ist, eine schwierige Situation. Dazu schlug uns eine Hitze entgegen, wo eine Klimaanlage wunderbar hätte helfen können. Gab es aber nicht.

Also raus auf die Terrasse und die Hunde einfach an der Leine gelassen. So atmete ich erst einmal eine Runde, denn ich hatte wirklich Laune. Während sich so langsam der Verstand zurückmeldete und dezent Alarm gab, sah ich die kleinen gelb-schwarzen geflügelten Allergieverursacher an und um mich herumschwirren. Auch das noch! Ich beobachtete vom heißen Hotelzimmer aus, wo sie denn wohnen würden und natürlich hatten sie ihr Zuhause am Ein- und Ausgang zum Garten.

Weg war die gute Laune! Entweder Wespen und frische Luft oder Hitze und keine Wespen. Keine allzu guten Aussichten. Wir tauschten die Zimmer und bekamen eines mit Balkon und 3 Etagen über dem Wespennest. Ein Fahrstuhl für exakt meinen Mann und Nick war auch vorhanden. Allerdings war der Ausgang vom Hotel sehr speziell. Entweder 5 min über die schönsten Teppiche des Hauses samt Wendeltreppe oder über den Fahrstuhl und der Tiefgarage.

Klingt erst einmal gut, wenn man nicht mit Klingel das Personal darauf aufmerksam machen musste, dass man nach draußen wolle. Damit meine ich, Klingel eins zum Verlassen des Gebäudes in die Tiefgarage, die übliche Strippe kann man dann noch alleine ziehen. Um wieder in das Gebäude zu kommen, Klingel am Garagentor und Klingel an der Tür zum Haus. Jedes Mal mit Wartezeit, bloß gut, dass keiner Durchfall hatte.

Das war der sportlichste Aufenthalt eines Kurzurlaubes, den ich je hatte. Aber der Blick auf die Alpen, das kühle Wetter und die angenehmen Betten haben einiges wiedergutgemacht. Der Geburtstag lief entspannter als gedacht und Enola wurde spontan zum Fotomotiv der Touristen. Lag sie, wie zuhause, im Schaufenster und schlief. Die Rückfahrt spielte zähen Sirup und so waren wir nach 9,5 Stunden erst wieder zurück.

Aber der August hatte noch eine weitere Überraschung für uns. Die erste Auswertung von Indys Tochter steht fest. Agila war zum Röntgen los und hat wunderschöne Ergebnisse mitgebracht. Nach und nach werden die anderen Zwerge wohl auch untersucht. Es bleibt also auch hier keine Zeit für Entspannung. Ich bin sehr auf den September gespannt.

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