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Das Loch im Sommer

Sommerloch oder das Loch im Sommer… eigentlich ein komisches Wort. Gefüllt werden diese Tage mit sinnfreien Sachen, die sonst keinerlei Beachtung erhalten.
Bei uns ist ein Loch im Sommer gern mal die Tage, die eigentlich voll mit Hitze und Hausarrest zu tun haben. Ich lebe es anscheinend vor. Wie ein Opossum stelle ich mich tot. Nicht bewegen und wenn dann nur, weil es um das Trinken von Tee, Wasser oder Kaffee geht. Gut das die Hunde da etwas einfacher gestrickt sind. Der Wassernapf hat immer einen guten Füllstand und wenn ich der Meinung bin, sie trinken zu wenig. Dann nehme ich noch eine Melone als Attraktion des Tages dazu.

Im Grunde genommen, sind die Sommerloch Tage bei uns immer mit etwas mehr Bewegung versehen. Wir gehen dann recht früh oder spät abends. Halten inzwischen öfter mal eine heisse Debatte mit den Jungjägern bzw. Jagdpächtern der Umgebung. Sicherlich sind viele Hundemenschen mehr unterwegs als noch vor Corona. Und sicherlich gab es uns vorher auch schon und dieselben Menschen machen uns auf dieselben Missstände aufmerksam. Die laut unserer Regeln im Kreis von uns nicht verletzt wurden. Es ist komisch und irritierend, wenn man sich mal nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Darauf hinweisst, das die Schleppleine nicht zur Erziehung dient und das dieser Hunde knappe 13 Jahre geschafft hat.

Erziehung findet bei uns auch immer und überall statt aber nicht mit Junghasen und Rehen. Das bespreche ich nun auch schon das 8 Jahr in Folge mit den Jungjägern. Die „alten“ Hase grüßen inzwischen und fragen, wie es den Hunden geht. Sommerloch? Vielleicht…

Da das Wetter uns an den Schatten gebunden hat und der bekanntlich unter anderem von Bäumen erstellt wird, ist es dieses Jahr leider wieder nicht möglich unter unseren Eichen laufen zu gehen. Die kleinen Raupen mit den fiesen Haaren sind in Massen wieder unterwegs. Gut das die Schneeberge von Februar uns schon mal gezwungen haben mehr im Ort laufen zu gehen. Inzwischen ist das ein fester Bestandteil des Tagesablaufes. Es ist nicht unbedingt mein geliebtester aber langsam gewöhne ich mich daran.

Leinen los und laufen lassen, ist immer schöner für mich. Aber warum kann man sich den Spaziergang im Ort nicht auch einfach und schön machen? Also kommt es schon recht häufig vor, das es einfach Einzelrunden für jeden kommt. So habe ich die Chance Gayle oder Ice schneller nach Hause zu bringen, sollte es zu viel für sich werden. Lustig ist, das ich nicht beide zusammen mitnehmen kann. Gayle liest langsam und bummelt gern mit mir durch den Ort. Ice hat wie immer die Sportschuhe an und ich muss echt Schritt halten. Das ist sehr sportlich. Indy nehme ich schon mal eher mit Ice mit. Sie laufen fast identisch von der Geschwindigkeit. Aber auch Indy steht mal eine Runde zu, in der er einfach mal flitzen kann.

Und glaubt mir, das macht er auch. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Gayle oder Nick so schnell unterwegs waren. Ice ja klar. Aber stammt er nicht von jemand anders ab? Nick muss oft bis zum Schluss warten. Leider kann ich ihm das schlecht erklären. Mit ihm durch den Ort zu gehen, ist wie Poesie. Es wird gelesen, beobachtet, geflirtet und selten an der Leine auch nur gezogen. Er ist etwas schneller wie Gayle und wenn dann ist er mit ihr zusammen unterwegs. Aber mit Nick lernt man Leute kennen. Er ist neugierig und geht gern auch mal auf Leute zu. Leute kommen zu uns. Als wäre er ein Magnet. In den letzten Monaten haben wir so viele neue Menschen und Hunde kennen gelernt.

Meine früheren Spaziergänge unterscheiden sich inzwischen massiv von denen heute. Kommt ein Hunde habe ich nicht mehr Herzrasen und erwarte schlimmes. Im Gegenteil ich kann selbst Indy sugerieren, dass alles ok ist, wie es ist und er weitergehen soll. Mit 4 Hunden wäre das sicherlich eine andere Nummer und daher genieße ich diese Einzelrunden egal mit wem sehr. Will ich es sportlich beginne ich mit Ice und Indy, zum Cooldown dann Gayle und Nick. Natürlich werde ich oft angesprochen, dass man mich sooft mit den Hunden laufen sieht und immer andere. Ehrlich… *lach* andere gehen Kilometer weit joggen oder fahren Rad. Ich habe mir andere Dinge ausgesucht.

Seit ihr schon mal unter den Linden gelaufen und habt den feinen Duft wahrgenommen? Seit vom Glockengeläut aufgeschreckt worden oder habt unerwartet ein Eichhörnchen vor Euch sitzen? Auch wenn es oft dieselben Runden sind, sie sind immer wieder schön. Allein, weil meine Hunde mich begleiten. Wenn wir uns nach draußen auf die Felder begeben, kann man die Gerste golden werden sehen. Jeden Tag ein Stückchen mehr, während die Kornblumen mit ihrem blau herausstechen. Auch wenn die Strecken inzwischen voller sind von Menschen, die sonst wohl eher hinter dem Fernseher gesessen haben, ist die Natur noch der schönste Ort, um abzuschalten.

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