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Da waren ja drei…

Eigentlich sollte man viel öfter mal mit allen Hunden ein Restaurant erobern, da lernt man viel und macht viele neue Erfahrungen.Besonders, wenn man durch Zufall in einem landet, wo nach und nach mehrere Hundehalter eintreffen. Ein Auge unter unseren Tisch alles schläft entspannt oder beäugt die eintreffenden Artgenossen. Ich glaube, wir geben ein echt geniales Gespann ab. Oberhalb der Tischkante wird geschaut, welches Kriterium wohl ausschlaggeben ist, wo man sich niederlässt. Unterhalb der Tischkante wird die Nase erhoben und sobald es bellt, platt auf den Boden gelegt. Anpirschen im liegen Klasse. Hauptsache sie liegen, denn so täuschen wir ja vor nur Menschen keine Hundemenschen zu sein.
Die Blicke der Hundemenschen sondieren zu erst einmal die Lage, wo ist strategisch wohl der beste Platz zum sitzen und falls neue Leute mit Hund kommen, wo treffen sie am wenigsten auf einander.
Ecken sind da immer am Besten. Nun wir sassen ja schon in einer. Miniaturhund an der Leine, der auch gleich beim Betreten des Lokal Bescheid gab, dass er da ist. Schnell wird er in die ausgesuchte Ecke geschoben und unter dem Tisch platziert. Unter dem Tisch wird die Lage nun auch gecheckt und was man da als Fellnase so entdeckt, fand ich sehr amüsant.
Unser Lokal hatte noch volle Weihnachtsdeko (warum auch nicht) Minihund fand das passende Kabel zum Dekobaum und der begann nun zu wanken. Passend als die Bedienung vorbeikam und die Getränke bracht. Das Frauchen des kleinen Bellers reagierte sofort und fing das Bäumchen. „Oh Kabel, die legen wir jetzt mal zur Seite“ erfuhr ich und weiter noch;“ er ist ja erst ein Jahr alt und daher noch nicht richtig erzogen.“ Komisch bei solchen Sätzen formuliere ich innerlich immer, prima wenn er dann 6 ist, spricht man dann von Grunderziehung?
Die Bedienung begibt sich auf Augenhöhe des kleinen Dekorateur und berichtet ihr Hund ist gerade 2 und auch noch so wenig erzogen.
Ich schaue meinen Mann an und er liest mir von den Augen, was ich wohl gern durch das Lokal für Weissheiten des Lebens erörtern will. Bloss gut es kommt für uns das Essen. Köpfe unter dem Tisch gehen kurz nach oben, um zu checken was ihnen entgeht und ob man doch den Versuch starten wolle, nenne ich es mal – lieb zu schauen – betteln kann ja jeder.
Langsam kennen uns unser Fellonauten und legen sich wieder hin. Innerlich JA prima Bande heute abend gibt es ein extra in den Napf, wofür werdet ihr nicht mehr wissen aber ich 🙂 .
Einer der Nachbartischleute entdeckt doch einen unserer Hunde und gibt kund, das da am Nachbartisch ein Wauwau liegt. Innerlich erwacht mein Teufelchen und möchte nur zu gern was sagen aber dann wird mein Essen kalt. Wieder öffnet sich die Tür und weitere Leute entern das Lokal. Alles verteilt sich weiter in die Ecken. So hat man wohl wirklich alles im Blick. Es wird ruhig im Lokal und alle schmausen vor sich hin. Gayle schläft auf meinem Schuh, Ice blockiert Thomas seinen Stuhl und Nick schlummer der Länge nach ausgestreckt unter dem Tisch.
Als sich wieder die Tür öffnet und weitere Leute hineinkommen, haben wir unsere Rechnung erhalten und sind im Begriff zu gehen. Also Jacke anziehen bedeutet meistens für die Hunde Haare zurechtschütteln, Leine anpassen und nochmal schnell nach Gekleckertem zu suchen. Könnte ja sein, das was runtergefallen ist.
Jetzt ist die Stelle gekommen wo wir enttarnen, dass wir nicht nur einen Wauwau dabei haben. Staunende Gesichter aus denen machmal die Worte: „Oh da waren ja drei“ fallen. Innerlich empfinde ich das als sehr großes Lob und ich bin froh, das unsere Hunde auch schon mit einem Jahr eine gewisse Grunderziehung hatten. Das konnten die Fellonauten schon von Anfang an. Ich verrate es schweren Herzens NICHT den Leuten am anderen Tisch und auch der Bedienung. Vielleicht kommen sie ja von allein drauf.
An dieser Stelle denke ich mir: Schade, dass wir nicht oft in Restaurants sind, die Hunde als Gäste haben.
Heute Nacht schlafe ich mit stolzgeschwollener Brust, das Thomas und ich doch was richtig gemacht haben bei unseren 3 Border Collies.

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