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blau kann nicht jeder tragen

Der Himmel scheint blau und unschuldig von da oben runter auf uns und die letzten Tage waren auch früh morgens echt kuschelig, so dachte ich mir… der frühe Vogel etc.
Also haben wir uns aufgemacht eine kleine Runde zu laufen, die später am Tag echt hoch frequentiert ist, was Hunde angeht. Früher mal nicht so aber im Moment na ja… jeder sucht eben eine Schattenstrecke.
Ich muss gestehen, ich war noch in Gedanken, als sich eine Gestalt aus dem Wald geschält hat. Soweit so gut… aber dann ein Hund. Auch nicht weiter tragisch, nur ich wollte wie gewohnt eine Stelle, wo wir uns parken können. Etwas Abstand zum anderen Hund Mensch Gespann, nur das da auf der einen Seite Gerste in vertrockneter Ären standen (ACHTUNG Grannen!!) hämmerte es bei mir im Kopf. Andere Seite Brombeeren mit Graben und dahinter eine Wiese. Zu weit sich im Hechtsprung zu retten. Zeitgleich lies der Mann mir auch keine Chance mich zurückzuziehen.

Ich muss gestehen, in mir stieg Unruhe und Nervösität (ein Fehler) auf. Das Kopfkino spielte schon der Hauptfilm und Gayle, die sonst so ruhig und entspannt ist, war heute der Meinung „Frauli hat ein schlimmes Problem“ retten wir Frauli und maulen den Hund an, vielleicht geht er. In Sekundenschnelle trafen die 4 aufeinander und der Mann hechtete wirklich in den Garben. Ich ranzte meine Bande an, die wie mir der Mann versicherte aber eine große Klappe hätten. Ja große Klappe aber mehr auch nicht. Wir trennten uns auf gut 3 Meter und meine mussten erst einmal die Asphaltfläche, die ich mit den Knien vermessen habe, ein wenig die Situation im Platz abwarten.

Wir unterhielten uns und ich erkundigte mich nach seinem Befinden. Er hatte nichts abbekommen und auch der Hund war wohl auf und wedelte inzwischen freudig vor sich hin. Nick jammerte, da er ihn nun doch kennenlernen wollte. Ich war wieder die Alte und die drei spiegelten das auch sofort wieder. Kopfkino ist echt Mist.
Wir trennten uns und ich hörte den Hund leise wimmern und den Mann immer wieder sagen, nein wir gehen weiter. Mehr Lärm um nichts, wie gut. Blau  kann auch nicht jeder tragen, meine Knie jetzt schon.

Ich war ein wenig durch den Wind und war froh, dass wir nicht sofort auseinander gestoben sind. Unser Weg ging weiter und ich überlegte was ich alles falsch gemacht habe, das meine Fellnasen so reagiert haben. Zeitgleich kam auch etwas Ruhe in die Frau. Und dann siehe da, die zwei sind ebenfalls eine Runde gegangen in entgegengesetzter Richtung. Alles klar eine weitere Chance, das die 4 aufeinander treffen.  Dieses Mal hatte ich Zeit und ein abgemähtes Feld. Genau wie ich es dem Mann erklärt hatte, stellte ich mich mit den 3en auf das Feld und warteten wie gewohnt und ohne meine Aufregung auf das Team.

Wie im Bilderbuch blieben alle sitzen (ist ja auch kein Asphalt unter den Pfoten:) ) und der Mann lobte uns. Es tat gut zu hören: „Können sie ja doch und so brav. Und warum ging das nicht gleich so?“ Ich meinte nur, das der Weg vorhin für 4 Hunde und meinem falsche Einstellung wohl nicht passend war. Er lachte und versuchte mit seinem Hund, der sich immer noch freute weiter zu kommen. Schön wenn man eine weitere Chance bekommt sich auch mal zu beweisen. Und jetzt nach ein paar Stunden auch irgendwie spannend, dass man sich immer noch in den richtigen Momenten für die falsche Entscheidung auch mal ein Blessuren einhandeln darf.

Gut das es bis Weihnachten noch was hin ist, verheiratet bin ich ja schon 🙂 

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