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An einem Tag im Münsterland

Heute ist ein echt komischer Tag. Einer, der es wahrscheinlich in sich hat aber noch nicht damit heraus will.

Dezmeber und kurz vor Nikolaus aber das da draußen ist ganz was anders. Nass ist es aber kein Regen, wie wir ihn hier im Münsterland gut kennen. Nein Nässe in der Luft, greifbar wie Nebel und genau solche Tage mag ich sehr.
Eigentlich sollte es ein kurzer Spaziergang werden aber unsere Älteste im Rudel darf gern mal das Tempo angeben und hin und wieder auch mal die zu laufende Strecke bestimmen. Zeitdruck? Heute? Egal.
In der letzten Zeit geht einem vieles durch den Kopf, wenig Zeit alles festzuhalten noch dazu und so bietet es sich an, die frische rauhe Luft zu geniessen, das Rauschen der Zweige im Wind zu hören und das tapsen der Pfoten neben mir. Alles ist so entspannt, so ruhig und so schön, dass man es gern konservieren möchte.
Ice tanzt vorne weg und seine weisste Rutenspitze verrät wo er gerade abbiegt. Nick träumt sich von einem Grasbüschel zum nächsten und Gayle sucht Kräuter. Verträumt lasse ich meinen Blick über die Situation schweifen und bin glücklich.
In den letzten Tagen gingen die Hiobsbotschaft rechts und links neben mir nieder und ich weiss, dass es eine Frage der Zeit ist, wann auch bei uns das Schicksal seinen Tribut einfordert.
Wenn man Hundemensch ist und viel mit diesen Wesen zu tun hat, merkt man wieviel Kommunikation zwischen Mensch und Hund statt findet ohne ein einziges Wort. Eignetlich schweigt Hund uns an und wir reden und texten sie voll. Sie lieben es uns zu gefallen und antworten auf ihre eigene Art. Nasse Nasen im Auge, Bollerkopf am Matratzenrad und durchgekaute Hufe am Bett. Manchmal nervt es mich sehr, wenn ich nach Hause komme und wie wild angebellt fast angeschriehen werde von Queen Mum Gayle aber sollte das mal nicht der Fall sein, was dann?

In unserem Freundeskreis ist der Jahresdurchschnitt der Hunde inzwischen älter geworden. Nicht nur allein das meine da einen ordentlichen Anteil daran hätten, nein nein aber auch Hunde von Freunden, die uns seit Jahren begleiten. Diganosen, ok stelle ich jeden Tag… verbinde daher schon weniger schöne Dinge damit. Aber wenn dann eine gestellt wird, bei einem Hund aus unserem Freundeskreis und man kann täglich mitverfolgen, was kommen wird, ist es sehr schwer das Gefühl zu beschreiben. Es ist ein Kreislaufund der kann nicht unterbrochen werden. Es ist der Lauf der Dinge und wir begleiten unsere Freunde, wie sie uns.
Überall lernt man Menschen und ihre Hunde kennen und viele verliert man wieder aus den Augen. Ist da aber ein Hund dabei, der dich so sehr an deine Knalltüten erinnert, trifft es dich genauso unvorbereitet wie die Besitzer selber. Run free sweet Girl…. wie oft ich das noch schreiben werde?
Ein herankommendes Auto reisst mich aus meinen Gedanken und wie sooft geübt, sitzen alle am Strassenrand und warten auf mein ok…
Ich blicke auf meine drei und mein Herz hüpft vor Freude. Die kleinen Gesichter sprechen Bände…an was Frauli jetzt wohl schon wieder gedacht hat, hat sie den Busch nicht gesehen mit dem Artikel von Paul?
Fröhlich laufen sie weiter, buddeln nach Mäusen und fressen Kräuter. Idyllisch und ich sollte mich freuen, aber früher…. ja früher noch vor einem Jahr waren wir mit allen unseren Hundefreunden hier. Mila, Amy, Logan… auch in der Familie läuft gerade ein falscher Film. Diagnose… ach lassen wir das… ich freue mich über die Besuche und das Rudel ist komplett.

Doch dann kommt mit einem Handyklingeln die Fröhlichkeit zurück. Fotos von den Welpen. Fotos vom Beginn einer neuen Geschichte. Eine mit jungen und frechen Gnomen, die noch alles vor sich haben und an deren Geschichte ich ebenso Teil seinen darf. Ich darf sie beobachten und mit meinen begleiten. Darf Fragen und Antworten geben, sofern sie gewollt sind. Das Leben beginnt an manchen Stellen neu, wo an anderer Stelle eines beendet. Der Kreislauf des Lebens, so ist das nun mal.

Unser Weg führt uns an eine Weggablung und ich sollte mich entscheiden, welchen Weg ich denn nun beschreiten möchte. Ich schaue auf Gayle und sehen, sie geht einfach ihren Weg, dreht sich um schaut mich an und wartet. Ich folge ihr und die Jungs hoppsen im Gallopp an uns zwei Bummelanten vorbei. Auf in das nächste Abenteuer. Gemächlich folgen wir ihnen und Gayle sucht nach Engelwurz, ich nach Kleeblättern und schönen Ideen für das nächste Fotoshooting mit den Welpen.

Passt auf Euch und Eure Lieben auf…

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