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An manchen Tagen…

Ja an manchen Tage frage ich mich, warum noch bist du jetzt aufgestanden und warum bist du nicht einfach im Bett geblieben? Es gibt Tage, die sollte es besser nicht all zu häufig geben. So einer war heute…Jeder Hundebesitzer kennt das. Man ist im Tiefschlaf, von dem man ja bekanntlich nichts mitbekommt und sich kaum daran erinnern kann, was man nun gerade geträumt hat. Und dann dringt da dieses eine Geräusch zu einem durch „Schmatzen, Schlecken oder Würgen“. Ob man das nun möchte oder nicht man ist wach.

Leise und leicht verschlafen versucht man die Gegend der Geräusche zu orten. Immer noch in der Hoffnung gleich weiterschlafen zu können und nicht sich auf Wischeimer und Co. vorzubereiten. Das Schlecken heute morgen kam eindeutig von unserem Bettuntermieter Gayle. Und diese morgentliche Hygienemaßnahme wollte nicht enden. Ein scharfes „Gayle“ lies das Schlecken inne halten und verstummen. Super … die Freude war groß und das Kuscheln ins Kissen der nächste Plan. Aber wer mehr als einen Flohfänger beherrbergt, weiss das wenn einer aufhört, ein anderer Ideen hat.

Meine Matratze bekommt Impulse auf Bettkantenniveau und ich weiss genau, dass ein braun weisser Zwerg am Bett sitzt und sich nen Keks freut, das ich schon wach bin. Und damit das so bliebt, wird der Kopf mit aller zur Verfügung stehender Macht auf die Bettkante gedrückt und wieder los gelassen… wäre es ein Wasserbett würde eine Welle durch das selbige wüten. Ich öffne ein Auge und sehe ihn freundlich wedelnd vor meinem Teil des Bettes sitzen und mich mit untertassengroßen Augen erwartungsvoll anstarren. Ich übersetzte mal: Oh du bist auch schon wach, super ich müsste Pipi.

Ok ich quäle mich aus dem Bett. Die Untermieterin ebenfalls und wir treffen im Flur auf meine schwarz weisse Stolperfalle Ice, die auch noch nicht richtig wach war, erst als meine große Zehe seine Nase als Bremse nutzte. Nun waren alle wach bis auf den Herren des Hauses, oder er kann besser schlafen vortäuschen wie ich. In der Küche angelandet, entdecke ich die Uhrzeit und könnte mir mit der flachen Hand mal eben einen Scheitel ziehen… 4.30 Uhr … sag mal geht´s noch???

Schon da hätte ich ahnen sollen, der Tag wird besonders. Als anständiger Bediensteter meiner Hundebande öffne ich dennoch die Tür in ihr persönliches Spa -den Garten. Sie verschwinden im Dunkel dieses Montag Morgens und kommen glücklich zurück zum ersten Snack des Tages. Ok das ist ja auch sonst so aber ehrlich eigentlich ein paar Stunden später. Wieder alle samt in den Betten ist der Herr des Hauses ebenfalls wach und wir quatsch uns in den Tag.

Auf der zu den bekannten Tageszeiten statt findenden Hunderunde trödeln nicht nur wir durch die Gegend, nein auch Familie Hund freut sich bester Gesundheit und Gelegenheit, und erkundet was das Zeug hält. Zuhause merke ich dann, das die Zeit es mir nicht mehr erlaubt Frühstück einzupacken und ich beschließe das unterwegs beim Bäcker zu erledigen. LACH
In unserem Nachbarort ist Stadtfest und das noch bis Mittwoch und so stehe ich in einem Stau, den es nur zum Mettwurstmarkt gibt. 5 Minuten brauche ich, wenn ich langsam bin bis zur Tankstelle.

Nach 10 min sehe ich sie und komme nicht auf die Fläche, da alles mit wartendenen Autos voll steht. Mein Versuch eine Ampelphase abzuwarten, um dann auf das Gelände zu kommen, wurde mit einem Hupkonzert hinter mir untermalt. Also nix tanken und weiter Richtung Arbeit. Ich entscheide mich spontan den Weg zur Baustelle einzuschlagen und sehe mich schon weitere 5 min in der Baustelle am Kreisverkehr stehen, die ich letzte Woche schon hatte auswendig lernen dürfen. Aber nein ein Lichtblick, sie ist verschwunden. Ich freue mich schon und denke nun ein wenig Zeit wieder gut machen zu können und gebe Gas. Bis ich an der Stoßstange eines LKW mit L für Lehrling? Lebensmüde? oder Fahrschüler steht. Ehrlich wer hat das blaue Schild mit dem gelben L nicht auch vermisst.

Natürlich ist kein Gegenverkehr wenn Überholverbot ist. OK soll so sein, also bleibe ich dahinter. An der Kreuzung wo ich Richtung Stromberg weg muss, trennen sich unsere Wege und ich freue mich über den Traktor, der nun vor mir fährt und den ich nun auch nicht überholen kann. Na ja ok dann eben nicht. Die Tankanzeige schwingt sich auf hauchdünn vor Reserve ein und steht still. Super hat es doch was für sich.

Der Vormittag verlief dann erstaunlich ruhig und die Routine der Arbeit lässt vieles entspannter werden, wenn ja wenn dann nicht der Heimweg wäre. Wer schon einmal von Oelde nach Ennigerloh gefahren ist und sich schon über die schlängelige 50 iger Zone nach den Bahnschienen aufgeregt hat, weiss das man dann mal ein wenig das Gaspedal drücken darf, um in der kommenden 70 iger Zone durch eine Ansammlung kleiner Häuser zu fahren.

Ich fahre also in diese Verkehrsberuhigung hinein und sehe nur einen 5 Achser Baustellenfahrzeug in organg mit grüner Aufschrift, der erst bremst und dann Gas gibt, um vor mir auf die Strasse zu kommen. Wäre es ein Personenbeförderungsfahrzeug kein Ding hätte man geschafft, aber nicht wenn das Ding noch mal weitere 4 Meter hinter sich herzieht. Ich mache eine Vollbremsung, verteile Gummi auf der Fahrbahn vor lauter Frust hupe ich was das Zeug hält und es passiert nichts. Der Fahrzeugführer fährt weiter als wäre nichts passiert. Ich habe Adrenalin bis unter die Schädeldecke und beginne zu atmen… alles am Auto zu checken und den Fuss von der Bremse zu nehmen. Auto läuft, Streifen hinter mir zeigen einen Bremsweg der einem Fahrschullehrer das Lächeln ins Gesicht zaubern würde und ich habe sofort Puls.

Bei der nächsten Möglichkeit biegt das Geschoss ab aber nicht ohne sämtlichen Verkehr erneut zum erliegen zu zwingen. Hat ja auch die besseren Argumente als ein T4. Zuhause angekommen empfangen mich drei ausgeschlafene Border Collies in freudiger Erwartung eine Runde Spazieren zu gehen und ich freue mich ebenfalls. Wir schaffen die Runde ohne Regen und zum ersten Mal heute freue ich mich, das auch mal was geklappt hat.

Sorry für den langen Text und Glückwunsch wenn du bis hier her gekommen bist.

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